Schmuckindustrie
Diamanten verlieren für Chinesen an Reiz
Die Produktionskette der Diamantenindustrie, von den Minenarbeitern bis zu den Schmuckeinzelhändlern, wird seit langer Zeit von Firmen in Familienbesitz, die Geschäfte basierend auf persönlichen Beziehungen machen, dominiert. Für Außenstehende ist das nahezu undurchschaubar.
Wie ein Firmensprecher verkündete, gesteht sich De Beers ein, dass es derzeit Schwierigkeiten gibt und es eine schwere Zeit für seine Kunden ist. Es besteht immer noch eine Nachfrage nach Diamanten bei den Kunden und die Produzenten erwarteten eine graduelle Verbesserung, sobald sich die Lagerbestände gelichtet haben. Bislang zeigte sich das Unternehmen flexibel im Umgang mit den Kunden, denn diese konnten ihre Einkäufe verschieben.
Die Rio Tinto Group, der drittgrößte Diamantenhersteller der Welt, hat als letzter den gedrosselten Appetit Chinas zu spüren bekommen und sein Ausgabeziel für 2015 um 10 Prozent gesenkt.
Wie Daten von WWW International Diamond Consultants in Großbritannien belegen, sind die Preise für Rohdiamanten in diesem Jahr um 15 Prozent gefallen. Aber De Beers muss sie noch weiter zurückfahren, so Harari von Bluedax: "Sollten sie mit diesen Preisen weitermachen, wird das schwere Folgen haben. Die Preise müssen gesenkt werden, sonst werden sie nicht verkaufen können. Die Leute können auf diesem Level nicht kaufen."
Von 2009 bis 2014 ritt die Diamantenindustrie auf der chinesischen Welle: jährlich stieg die Nachfrage um 16 Prozent. Drei Jahre in Folge waren die Preise für Rohdiamanten um mehr 20 Prozent angestiegen. Chow Tai Fook und andere chinesische Einzelhändler eröffneten tausende neue Läden und alle mussten bis unter die Decke mit Edelsteinen ausgestattet sein. De Beers sagte im September, dass die Nachfrage in China in diesem Jahr um vier Prozent steigen wird, im vergangenen Jahr waren es noch sechs Prozent. Im August hatte die Firma bekannt gegeben, aufgrund der rückläufigen Nachfrage für die Ferienzeit zu Jahresende groß in die Vermarktung von Diamanten in den USA und in China, den zwei größten Märkten, investieren zu wollen.