Die wissenschaftliche Entwicklungsidee in den Augen der Delegierten des 17. Parteitags der KPCh

In Beijing findet derzeit der 17. Parteitag der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) statt. Bei der Vorstellung des Rechenschaftsberichts des 16. Zentralkomitees (ZK) der KPCh erläuterte der Generalsekretär des ZK, Hu Jintao, seine Idee einer "wissenschaftlichen Entwicklung" und löste damit unter den Delegierten des Parteitags ein starkes Echo aus.

In den 30 Jahren seit Beginn der Reform- und Öffnungspolitik ist Chinas Wirtschaft jährlich durchschnittlich um neun Prozent gewachsen. In der Entwicklung der chinesischen Wirtschaft und Gesellschaft sind dabei Leistungen erzielt worden, die weltweit Anerkennung fanden. Allerdings sind im Verlauf der Entwicklung auch Widersprüche entstanden. Die Delegierten des 17. Parteitags sind der Ansicht, die Idee einer wissenschaftlichen Entwicklung ziele darauf ab, Probleme und Widersprüche in der wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklung zu lösen. Außerdem spiegele die Theorie neue Erkenntnisse der KP Chinas über Entwicklung wider.

"Im Prozess der rapiden wirtschaftlichen Entwicklung gelten der sparsame Umgang mit Ressourcen und der Schutz der Umwelt als zentrale Probleme. In dieser Hinsicht ist die Idee der wissenschaftlichen Entwicklung von grundlegender Bedeutung. Sie wird bei der nachhaltigen und langfristigen Entwicklung Chinas eine grundlegende Rolle spielen", meint Tan Li, Delegierter aus der Stadt Mianyang in der Provinz Sichuan.

Die Idee der wissenschaftlichen Entwicklung ist von der Partei in einer wichtigen Phase der wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklung Chinas ins Leben gerufen worden. Hu Jintao erklärte in dem Rechenschaftsbericht, bei der wissenschaftlichen Entwicklung handele es sich um den Ansatz einer umfassenden, koordinierten und nachhaltigen Entwicklung. Im Zentrum des Ansatzes stünden dabei die Menschen.

Die Delegierten sind der Meinung, die wichtigste Aufgabe sei nun, die wissenschaftliche Entwicklungsidee in die Tat umzusetzen. Fu Chengyu ist Geschäftsführer der China National Offshore Oil Corporation (CNOOC) und plädiert dafür, Energiesparen und Umweltschutz bei der Umsetzung der wissenschaftlichen Entwicklungsidee in den Unternehmen zu wichtigen Inhalten zu machen. "Wenn die großen staatseigenen Betriebe bei Energiesparen und Umweltschutz gute Arbeit leisten, liefern sie besondere Beiträge zur Reform der chinesischen Wirtschaftsstruktur und zur nachhaltigen Entwicklung des Landes. Dafür wird sich meine Gesellschaft in den kommenden fünf Jahren besonders einsetzen."

Die chinesische Regierung hat das Ziel formuliert, den Energieverbrauch pro Einheit des Bruttoinlandsprodukts sowie das Volumen der wichtigsten Schadstoffemissionen bis zum Jahr 2010, im Vergleich zu 2005, um 20 Prozent beziehungsweise 10 Prozent zu senken. Aus manchen Teilen des Landes wurde jedoch berichtet, dass allein ein hohes Wachstum des BIP angestrebt und der Umweltschutz weitgehend ignoriert werde.

Die Provinz Shanxi ist in China als Kohleprovinz bekannt. Der neue Parteisekretär der Provinz und Delegierte des 17. Parteitags, Meng Xuenong, erklärt, Shanxi habe sich in den letzten Jahren rasch entwickelt. Allerdings habe die Provinz dafür einen hohen ökologischen Preis bezahlt. In der nächsten Entwicklungsphase werde nun der Umweltschutz im Vordergrund stehen.

"Ich denke, gemäß dem Ziel der nachhaltigen Entwicklung und durch die Einführung einer Recyclingwirtschaft kann die Umweltsituation unter Berücksichtigung der konkreten Gegebenheiten der Provinz schnell verbessert werden. Gleichzeitig wird auch die Wirtschaft weiter entwickelt. Nicht zuletzt soll auch das Lebensniveau der Bevölkerung angehoben werden. Dies wird den 33 Millionen Menschen in Shanxi zugute kommen."

Das Leben des Volkes zu verbessern ist nach dem Verständnis der Delegierten des 17. Parteitags das Kernziel der Idee einer wissenschaftlichen Entwicklung. Weitere Schwerpunkte sind nach Ansicht von Regierungsvertretern aller Ebenen, die drängenden Probleme im alltäglichen Leben des Volkes wie Beschäftigung, medizinische Betreuung und Ausbildung zu lösen.