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Milchskandal erschüttert China

german.china.org.cn          Datum: 11. 09. 2008

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14 Babies mussten mit Nierensteinen in Gansu ins Krankenhaus. Ihre Eltern vermuten, dass die Milchpulvermarke "Sanlu" für die Krankheit verantwortlich sei. Der Produzent bestreitet dies jedoch.

 14 Babies mussten mit Nierensteinen in Gansu ins Krankenhaus. Ihre Eltern vermuten, dass die Milchpulvermarke 'Sanlu“ für die Krankheit verantwortlich sei. Der Produzent bestreitet dies jedoch.  

 Babies und ratlose Mütter warten auf die Besserung

 
Am 8. September wurde ein acht Monate altes Baby in ein Krankenhaus in Lanzhou eingeliefert. Die Diagnose kam umgehend: Das Kleinkind hatte Steine in beiden Nieren und im Harnleiter. Das Baby aus der Hauptstadt der nordwestchinesischen Provinz Gansu ist allerdings nicht der einzige derartige Fall. Vor zehn Tagen wurden drei Babies mit Nierensteinen in der Provinz Hubei ins Krankenhaus geschickt. Zuvor meldeten Eltern in Shandong, Gansu, Anhui und Hunan bei ihren Kindern das gleiche Problem. Zwar ist derzeit die Ursache der Krankheit noch unklar. Allen ist aber eines gemeinsam: Sie haben die Trockenmilch der Marke "Sanlu" getrunken.

Unklar ist auch, ob es sich beim besagten Milchpulver tatsächlich um ein Produkt der Firma oder um eine Produktefälschung gehandelt hat. Die Presseabteilung des Herstellers, der Sanlu-Gruppe, in der Provinz Hebei, erklärte, dass bereits Mitarbeiter zur Untersuchung nach Gansu abgereist seien.

Sechs von den 14 Babies in Gansu konnten nach erfolgreichen Operationen das Krankenhaus wieder verlassen, die anderen acht sind noch in Betreuung. Ein Arzt in der Urologie-Abteilung wies darauf hin, dass die Möglichkeit einer Folgeschäden an den Babies nicht auszuschließen sei.

Sanlu verdächtigt. Erste Untersuchungen der Ärzte ergaben, dass die kranken Babies Protein und Fett in falschem Verhältnis aufgenommen haben. Die Folge ist, dass sich das Harnsäure-Salz in den Nieren und im Harnleiter in Steine verwandelt Da die Babies nur die Sanlu-Trockenmilch getrunken hatten, vermuten die Ärzte, dass das Milchpulver die Ursache sein könnte. Die Mutter eines Babys sagte, dass sie das Milchpulver im Supermarkt gekauft habe. "Sanlu ist eine alte Marke, und wir verlassen uns auf sie", fügte sie hinzu.

Sanlu wehrt sich. Eine Pressesprecherin der Sanlu-Gruppe erklärte indes: "Sanlu hat eine lange Geschichte und ist eine führende Marke in der Branche. Zurzeit gibt es keinen Beweis dafür, dass die Sanlu-Trockenmilch die Babies krank gemacht hat." Zudem betonte sie, dass die Behörde für Qualitätskontrolle in Gansu im Auftrag von Sanlu das Milchpulver geprüft habe. Das Ergebnis habe gezeigt, dass die Qualität des Milchpulvers die Norm erfülle. Die Sanlu-Gruppe gehört zu den 500 bedeutendsten chinesischen Unternehmen. Im Jahr 2007 betrug ihr Umsatz nach eigenen Angaben rund 10 Milliarden Yuan (1 Milliarden Euro). Die Produktion und der Verkauf des Sanlu-Milchpulvers belegten in den letzten 15 Jahren den ersten Platz Chinas.

Quelle: Xinhua

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