"Gefreiter für einen Monat": einzigartige Tradition der chinesischen Armee

Aus Oberst Zhang (l.) wird "Gefreiter Zhang".

Zhang Yupei trägt die Uniform mit dem Dienstgrad eines Gefreiten. Wachdienst, Patrouille, Reinigung der Kaserne – alle Aufgaben eines einfachen Soldaten muss auch Zhang übernehmen. Aber sein Gesicht sieht gar nicht wie das eines 18-jährigen aus. Denn in Wirklichkeit ist Zhang kein Gefreiter – sondern Oberst Zhang, politischer Kommissar eines Regiments in der Militärzone von Chengdu. Es handelt sich um eine einzigartige Tradition der chinesischen Armee für hochrangige Offiziere: "Gefreiter für einen Monat".

Diese Tradition des Regiments von Zhang Yupei reicht bis in die 50er Jahre des vergangenen Jahrhunderts zurück. Das Ziel ist, dass hohe Offiziere durch das gemeinsame Alltagsleben und Training mit den einfachen Soldaten die Ideen und Forderungen derselben erfahren und eventuelle Probleme identifizieren können, um die Führung der Einheit zu verbessern.

In seinem einmonatigen Gefreitenleben hat Zhang Yupei trotz seines Alters an allen Trainingsprogrammen, darunter auch dem gefürchteten Fünf-Kilometer-Querfeldeinlauf mit voller Belastung, teilgenommen und wurde in dieser Zeit ein guter Kamerad der Soldaten. Die jungen Soldaten der Kompanie nennen ihn mit einem Augenzwinkern den "dicken alten Soldaten". Zudem hat er durch persönliche Erfahrungen einige Probleme der Kommandantur herausgefunden, wie zum Beispiel die Störung des Trainings wegen unnötiger Anweisungen und zu viel Papierarbeit für die Kampfeinheiten. Zum Schluss des Programms versprach Zhang den Soldaten, diese Probleme so schnell wie möglich zu lösen.

Allein in den vergangen zehn Jahren sind insgesamt 5000 Mal hochrangige Offiziere des Regiments "Gefreiter für einen Monat" geworden.

(Alle Fotos von Gao Xiaowen)