Zwischen Schmerz und Glück: Chinesische Mutter bringt in den USA ihr zweites Kind auf die Welt Exklusiv

25.02.2017
 

Der Winter 2014 war für Xiao Yue, die zum zweiten Mal Mutter wurde, ein harter aber glücklicher. Die damals 34-jährige ging damals als Schwangere in die USA um dort ganz alleine fern der Heimat ihre Tochter Lele auf die Welt zu bringen.

Zum Frühlingsfest 2017 kann die zweijährige Lele schon mit ihrem Bruder herumtollen und die vierköpfige Familie hat ein warmes und friedliches Familienfest in Beijing verbracht.

Unter der wachsenden Zahl von "Zwei-Kind-Müttern" in China ist Xiao Yues Geschichte keine Seltenheit. Gegenüber China.org.cn beschreibt sie die Erlebnisse der letzten zwei Jahre.

Lele und ihr Bruder am Strand

Entscheidungen und Erwartungen

Ein zweites Kind zu bekommen war für Xiao Yue eine wichtige Lebensentscheidung, damals war ihr Sohn schon drei Jahre alt und hatte sich gerade an das Kindergartenleben gewöhnt. Die Arbeit war in der Nähe ihres Zuhauses, sie hatte auch recht wenig Stress, so dachte Xiao Yue, die Kinder sehr gern hat, bald über ein weiteres nach: "Kinder beim Aufwachsen zu beobachten ist für mich ein großes Vergnügen".

Zugleich fand sie aus erzieherischer Sicht, dass es gut für die Entwicklung sei, wenn zwei Kinder zusammen aufwachsen: "Mein Sohn ist ein eher Vorsichtiges und introvertiertes Kind, und in der Familie sind alle auf ihn gerichtet wie Scheinwerfer. Zu viel Aufmerksamkeit ist auch eine Art Druck für das Kind, Ich denke, wenn ich zwei Kinder habe, können sie einander zur Seite stehen, haben jemanden, mit dem sie Schönes teilen können, aber auch jemanden, mit dem sie wetteifern können. In so einer Umgebung können Kinder sich besser entwickeln".

Ihr Mann ist ebenfalls sehr kinderlieb und unterstützt die Sichtweise seiner Frau. Xiao Yues Vatter hatte allerdings einige Bedenken, er sorgt sich sehr um seine Tochter und war der Meinung, zwei Kinder großzuziehen wäre zu viel Stress und würde zu viel Zeit, Kraft und Geld in Anspruch nehmen, das müsse man nicht auf sich nehmen.

Doch der Widerstand ihres Vaters konnte sie nicht umstimmen: "Die letzten zwei Jahre waren durchaus anstrengend, aber ich bin noch jung, egal wie müde ich bin, nach einem kurzen Schlaf bin ich wieder voller Kraft". So wurde sie voller Zuversicht zum zweiten Mal schwanger und trug frohe Erwartungen in sich.

Drei Monate in den USA

Nach der damaligen Famlienplanungspolitik erfüllte XIao Yue nicht die Anforderungen um ein zweites Kind zu bekommen. Daher brachte sie das Kind in den USA zur Welt. "Das klingt vielleicht etwas abgedroschen, aber als Mutter bin ich bereit alles für das Kind zu versuchen, was die Gesetze erlauben". So bewarb sie sich, nachdem sie schwanger geworden war, bei der amerikanischen Botschaft um ein Visum, plante ihre Reise und traf finanzielle Vorbereitungen. Sie teilte den Konsularbeamten offen ihre Pläne mit und versicherte, alle Behandlungskosten selbst zu tragen. "Vielleicht lag es an der guten Vorbereitung, ich bekam problemlos ein Visum". Xiao Yue ist der Ansicht, dass sie viel Glück hatte.

Trotzdem ist es nicht einfach im Ausland ein Kind zu bekommen. Da Xiao Yue ihren Job aufgegeben hatte, musste ihr Mann die gesamte finanzielle Last der Familie tragen. Außerdem musste er auf den Sohn aufpassen, weshalb sie ganz alleine für drei Monate in die USA gehen musste. "Das Schwierige war es, das alles alleine auf mich zu nehmen". Xiao Yue erinnert sich noch an die schwere Zeit, als sei es gestern gewesen:

"In den USA angekommen, zog ich bei einer alten Frau ein, während der Geburt war sie im Kreißsaal mit dabei. Alles ist glatt gelaufen, ich hatte eine gesunde Tochter und stieß einen Seufzer aus. Aber kurz nach der Entbindung war mein Körper extrem geschwächt, trotzdem musste ich mich alleine den Aufgaben rund um das Kind widmen. Das Kind musste in der Nacht ständig gefütter, gewickelt oder getröstet werden, diese Zeit war schwer durchzuhalten, vor allem nachts. Ich hatte sie die ganze Nacht über im Arm, habe sie gefüttert oder getröstet und beobachtet wie draußen vor dem Fenster die Nacht langsam in die Morgendämmerung überging".

Schlagworte: China, Familienpolitik, Zwei Kinder, USA

1   2   3     


Diesen Artikel DruckenMerkenSendenFeedback

Ihr Kommentar

Beitrag
Ihr Name
Anonym
Kommentare (0)