Interview mit dem Österreichischen Botschafter
Gute Partnerschaft auch in der Coronakrise Exklusiv
China ist Gastgeber der Olympischen Winterspiele 2022. Im Bereich des Wintersports sind die zwei Länder enge Partner. Welche neuen Kooperationen wurden im letzten Jahr ins Leben gerufen und welche Kooperationsmöglichkeiten bieten sich Ihrer Meinung nach in der Zukunft?
Wir arbeiten mit China seit vielen Jahren im Wintersportsbereich zusammen. Wir haben eine sehr gute Kooperation, ob zwischen den Skiverbänden, zwischen den olympischen Komitees, aber auch zwischen einzelnen Städten, wie Innsbruck etwa, die zweimal die Olympischen Winterspiele ausgetragen hat. Leider war durch COVID-19 diese Wintersaison keine gute für China. Das bedauern wir sehr. Es gab nur eine sehr kurze Wintersaison bis zum chinesischen Neujahr. Aber wir sind sehr zuversichtlich, dass es China trotzdem gelingen wird, eine sehr gute Winterolympiade zu organisieren. Wir als Österreicher hätten im Februar „Winter Sports Days“ geplant, das machen wir seit etlichen Jahren. Diese werden vom Handelsbüro der Botschaft organisiert und kommen sehr gut an, doch musste es natürlich abgesagt werden aufgrund von COVID-19. Wir sind immer sehr stark vertreten bei der „World Winter Sports Expo“, die hier in Beijing stattfindet. Vor zwei Jahren waren wir auch Ehrengastland. Wir werden heuer auch wieder mit vielen Unternehmen teilnehmen. Traditionell hat Österreich immer den größten Pavillon bei der „World Winter Sports Expo“ und den werden wir auch heuer wieder haben. Wir haben uns sehr gefreut, dass in den ersten beiden Monaten das chinesische Winterski-Team für die alpinen Disziplinen in Österreich war auf Training, und auch bei den FIS-Rennen mitgefahren ist. Wir hoffen, dass auch in den kommenden Jahren chinesische Ski-Teams zum Training kommen. Ich glaube, sie fühlen sich sehr wohl und arbeiten sehr gut mit den österreichischen Trainern zusammen.
Die dritte China International Import Expo (CIIE) findet in diesem Jahr wie geplant in Shanghai statt. An den vergangenen beiden Messen haben auch österreichische Unternehmen aktiv teilgenommen. Welche Erwartungen hat die österreichische Wirtschaft an die diesjährige Importexpo? Können Sie uns schon verraten, welche Highlights Besucher an den Ständen österreichischer Unternehmen erwarten dürfen?
Zunächst einmal ist die China International Import Expo eine sehr wichtige Initiative von Präsident Xi Jinping. Wir haben in den letzten beiden Jahren teilgenommen. Vor zwei Jahren war unsere Wirtschaftsministerin hier. Sie war sehr beeindruckt von der Expo und konnte sehr viele internationale Kontakte knüpfen. Das ist eine sehr gute Gelegenheit für österreichische Unternehmen, die auch sehr zufrieden sind mit dem großen Interesse der chinesischen Unternehmen an Importen aus Österreich. Wir werden heuer wieder teilnehmen an der Import Expo. Aufgrund von COVID-19 kann ich Ihnen noch nicht genau sagen, welche Firmen teilnehmen werden, aber es gibt jetzt schon großes Interesse. Wir werden wieder mit einer Reihe guter österreichischer Unternehmen präsent sein. Wir müssen noch zuwarten, welche das sind, weil viele Entscheidungen noch nicht getroffen worden sind. Wir werden auch dementsprechend Besuche aus Österreich haben.
China und Österreich feiern im kommenden Jahr den 50. Jahrestag der Aufnahme der diplomatischen Beziehungen. Welche Veranstaltungen sind von der österreichischen Seite geplant?
50 Jahre diplomatische Beziehungen, das ist eine gute Gelegenheit, Rückschau zu halten, auf das, was in den 50 Jahren passiert ist, wie unser Handelsaustausch 1971 war, wie er jetzt ist, und in welchen Bereichen wir jetzt kooperieren. Wir haben viel erreicht in diesen 50 Jahren und heute eine sehr dichte Kooperation in Wirtschaft, Wissenschaft, Technologie, Kunst und Kultur. In allen Bereichen ist China ein sehr wichtiger Partner für Österreich. Wir sind überzeugt, dass in den kommenden Jahren die Kooperation noch dichter und noch enger wird als bisher. Wir haben natürlich auch einige Höhepunkte geplant für dieses wichtige Jahr. Eine der wichtigsten Veranstaltungen wird eine Großausstellung in der Verbotenen Stadt über die Kunstschätze der Habsburger sein. Die Habsburger haben mehr als 600 Jahre Österreich, auch zum Teil Europa, regiert. Es werden viele Objekte aus dem Kunsthistorischen Museum, aus der Schatzkammer und anderen Sammlungen in der Verbotenen Stadt präsentiert werden. Die Ausstellung wird im Mai beginnen. In diesem Monat feiern wir nämlich auch den Jahrestag der Aufnahme diplomatischer Beziehungen. Dann wird im selben Jahr eine große Ausstellung im Weltmuseum in Wien stattfinden über die Kunstschätze der Qing-Dynastie. Also haben wir zwei große Ausstellungen, eine hier in Beijing, eine in Wien. Gleichzeitig ist im Nationalmuseum in Beijing eine Mozartausstellung geplant, begleitet auch mit einem entsprechenden Musikprogramm. Auch das wird sicher sehr schön werden. Und zusätzlich wird es auch hochrangige Besuche geben. Aber dazu kann ich noch nichts sagen. Die Feiern werden in entsprechender Form begangen werden, um diesem wichtigen Anlass gerecht zu werden.