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Tu Zhiwei: Geschichte und Monumentalgemälde

german.china.org.cn          Datum: 25. 01. 2008

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Viele Jahre hat Tu Zhiwei, der in Chicago lebt, mit der Schaffung seiner gewaltigen Werke, die Schlüsselmomente der chinesischen Geschichte wie zum Beispiel den Bau der Großen Mauer darstellen, verbracht. (Foto: Shanghai Daily)

In einer scheinbar die Hölle darstellenden epischen Szene verschlingt eine tiefe feurige Grube stapelweise wertvolle antike Bambusbücher. Hilflose Gelehrte klagen und jammern in Verzweiflung, nachdem der erste chinesische Kaiser die Verbrennung von "gefährlichen Ideen" anordnet. Konfuzianische Gelehrte werden lebendig begraben – ein Opfer für die Einheit.

Das Monumentalgemälde "Köpfe, Bücher, Grube" von Tu Zhiwei beschreibt den hohen Preis, den die Qin-Dynastie (221-206 vor Chr.) nach dem Chaos der Zeit der streitenden Reiche (476-221 vor Chr.) für Stabilität bezahlte.

Die “Säuberungen" des dritten Jahrhunderts vor Christus werden auf dem acht Meter langen und zwei Meter hohen Gemälde in all ihrem Grauen dargestellt. Es wirkt wie ein Wandmalerei des Infernos.

Tu stellt die Szene dar, als sei er selbst Zeuge gewesen. Das Ölgemälde ist eins von sechs großen Werken des Künstlers, die noch bis zum 16. Januar im Liu Haisu Kunstmuseum in Shanghai, einem Museum für Gegenwartskunst, zu sehen sind.

Der in Chicago lebende Tu ist Präsident der Oil Painters of America, einer Gesellschaft die sich dem Schutz der darstellenden Kunst verschrieben hat. Tu ist der erste aus Asien stammende Präsident der Gesellschaft.

Das Gemälde ist Teil eines Projekts, in dessen Rahmen Tu in zehn Jahren zehn weitere Monumentalgemälde über zehn epische Themen aus der chinesischen Geschichte schaffen will. An "Köpfe, Bücher, Graben" hat Tu 18 Jahre lang gearbeitet.

"Das klingt unglaublich?", fragt Tu. "Wenn ich heute zurückschaue, dann kann ich es selbst kaum glauben." Tu wurde 1951 in einem armen Dorf in der südchinesischen Provinz Guangdong geboren und interessierte sich bereits in sehr jungen Jahren leidenschaftlich für Kunst. Das Malen brachte er sich selbst bei, bevor er an die Abteilung für Ölmalerei der Guangzhouer Akademie der schönen Künste aufgenommen wurde. Im Jahr 1987 besuchte Tu die Drake Universität im US-Bundesstaat Iowa.

"Ich habe bereits 1980 begonnen, mich mit dem Thema der Bücherverbrennung und der Beerdigung von konfuzianischen Gelehrten bei lebendigem Leibe unter Kaiser Qin Shihuang auseinander zu setzen", sagt Tu.

"Das tragische Ereignis ist selbst heute noch kontrovers, aber es ist nicht meine Aufgabe es zu beurteilen. Ich will lediglich mein Bestes versuchen, um dieses historische Ereignis mittels meiner eigenen Vorstellungskraft darzustellen."

Während seiner Herrschaft ließ Kaiser Qin im ganzen Land Intellektuelle brutal ermorden, da er eine Revolution fürchtete. Bücher, die Quellen von Ideen, wurden verbrannt und ihre Autoren oft lebendig begraben, darunter auch konfuzianische Gelehrte. Ihre Worte wurden zwar unterdrückt, aber Tus Gemälde gibt ihnen eine neue Stimme. Es ermöglicht dem Betrachter die Stimmen des Leides zu "hören".

Nach intensiven Studien und einem Besuch der Qin-Terrakottaarmee in Xi'an, der in der Provinz Shaanxi gelegenen ersten chinesischen Hauptstadt, begann Tu sein episches Werk mit kleinen Skizzen, die er dann auf Leinwand vergrößerte.

"Es wahr sehr schwierig, die Komposition im Griff zu behalten", sagt Tu. "Das Malen eines so großen Gemäldes ist harte Arbeit, man hört nie auf, es zu überarbeiten." "Male in jeder Sitzung nicht zu lange und stell es dann beiseite, schau es für eine Weile noch nicht einmal an", sagt Tu.

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Quelle: Shanghai Daily

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