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Auf der Spur des chinesischen Codes

german.china.org.cn          Datum: 17. 09. 2008

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Wenn jemand die seltsamen Piktogramme auf einem gelben Buch mit 30 Seiten entziffern kann, könnte er nicht nur eine Belohnung von 10.000 Yuan erhalten, sondern wäre außerdem in die Entstehung der chinesischen Schriftsprache vor Tausenden von Jahren eingeweiht.

1 Wenn jemand die seltsamen Piktogramme auf einem gelben mit 30 Seiten entziffern k?nnte, k?nnte er nicht nur eine Belohnung von 10.000 Yuan erhalten, sondern w?re au?erdem in die Entstehung der chinesischen Schriftsprache vor Tausenden von Jahren eingeweiht.


Pan Chaolin (rechts) untersucht mit der Hilfe zweier Shuishu-Meister ein Dokument.

Doch dies wird wohl nicht so bald passieren, wenn man nach den Mühen von Pan Chaolin geht, dem Besitzer des seltenen Buches. Er hat das Buch mitgenommen auf Reisen in abgelegene Bergdörfer in die südwestchinesischen Provinz Guizhou in der Hoffnung, irgend jemanden zu finden, der die 1500 seltsamen Wörter in dem Buch mit dem Titel Gesang der Neun Sterne (Jiu Xing Song Du) entziffern kann.

Als Spiegelbild alter chinesischer Schriftzeichen hat diese Sprache der Minderheit der Shui, auch bekannt als Shuishu, wachsende internationale Aufmerksamkeit in den letzten Jahren auf sich gezogen. Doch Forscher liefern sich nun ein Wettrennen mit der Zeit, um beides vor dem Aussterben zu bewahren.

Die Shui sind eine kleine ethnische Minderheit von 400.000 Menschen in der Provinz Guizhou. Wie viele der 55 chinesischen Minderheiten haben sie eine lange und geheimnisvolle Vergangenheit. Die Annahme ist weit verbreitet, dass die Vorfahren der Shui vor Tausenden von Jahren in den Zentralebenen lebten, bis Kriege sie in den Süden drängten.

Von den 17 chinesischen Minderheiten, die ihre eigene traditionelle geschriebene Sprache haben, sind die Shui und die Naxi, die in der Provinz Yunnan leben, die beiden einzigen Minderheiten, die Piktogramme benutzen.

Die Sprache der Shui zog sogar noch vor der eher bekannten Jiaguwen - eine piktographische Inschrift auf Tierknochen und Schildplatten in der Shang-Dynastie (16.-11. v. Chr.) Aufmerksamkeit auf sich. Jiaguwen wurde erstmals um 1900 entdeckt und wurde als der Ursprung der chinesischen Sprache angesehen.

Jedoch ist Jiaguwen sehr abstrakt, und Forscher sind der Ansicht, dass es sich aus alten Schriftzeichen herausgebildet haben muss.

Bereits 1860 hat Shuishu die Aufmerksamkeit von Mo Youzhi, einem berühmten Wissenschaftler von Guizhou, auf sich gezogen, der spekulierte, dass Shuishu eine alte Sprache , die vor der Zeit von Qinshihuang, dem Ersten Kaiser der Qin-Dynastie (221-206 v. Chr.) existierte.

Doch zeitgenössische Forscher argumentieren, dass sich Shuishu aus Jiaguwen entwickelt hat. Jedoch kam der Shui-Wissenschaftler Wei Zhangbing aus dem Kreis Dushan in Guizhou dieses Jahr mit einer noch wagemutigeren Theorie.

In seinem neuen Buch Glimpses into China's Shuishu (Einblicke in die Shuishu Chinas), erklärt Wei, dass Shuishu der Ursprung der chinesischen Sprache sei und in einem alten Buch aufgeführt war, das von Konfuzius (551-479 v. Chr.) als sehr wichtig angesehen wurde, doch lange verschwunden war.

Des weiteren sagt Wei, dass Gong Gong, ein legendärer Stammesführer, der gegen andere Stämme lange vor der Xia-Dynastie (21.-16. Jahrhundert v. Chr.) kämpfte, der Vorfahre der Shui sei.

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Quelle: China Daily

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