Wie viele Bücher liest der Beijinger im Jahr?
Dieser Frage ging das Pressebüro in Beijing nach und fand basierend auf einer Umfrage für das Jahr 2014 heraus: der Hauptstädter liest im Jahr durchschnittlich neun Bücher. Und damit liegt er noch über dem nationalen Durchschnitt.
Im Jahr 2014 lasen die Beijinger im Schnitt neun Bücher, was einen Anstieg von 17,3 Prozentpunkten gegenüber dem Jahr 2013 darstellt. Dies gab das lokale Amt für Presse, Veröffentlichung, Radio, Film und Fernsehen am Freitag im Rahmen einer aktuellen Umfrage bekannt.
Der Umfrage zufolge gaben rund 91,2 Prozent der Einwohner Beijings an, im Jahr 2014 gelesen zu haben, sie liegen damit über dem nationalen Durchschnitt von 78,6 Prozent. Gesundheit, Literatur und Nachrichten sind die Hauptlesekategorien der Hauptstädter.
Die Studie wurde unter 6000 Beijingern im Alter zwischen 7 und 70 Jahren durchgefü hrt.
Insgesamt gesehen befindet China sich in einer Lesekrise. 50 Prozent der Befragten sind der Meinung, dass ihr Lesepensum bei Weitem nicht ausreicht und nur 20 Prozent sind mit ihrem Leseverhalten zufrieden.
Laut dem Leiter der Chinese Academy of Press and Publication, Xu Shengguo, betrug die landesweite Leserate im vergangenen Jahr 78,6 Prozent, sprich dieser Prozentsatz der Bevölkerung hat im letzten Jahr Bücher, Journale, Zeitungen oder Online-Publikationen gelesen. 21,4 Prozent haben das ganze Jahr über gar nicht gelesen.
Die Akademie führt jedes Jahr eine Umfrage zur Untersuchung des Leseverhaltens der Bevölkerung durch. Im Zeitraum von 2005 bis 2014 las der durchschnittliche Chinese 4,5 bis 4,7 Bücher. Im vergangenen Jahr wurden in der Volksrepublik nur knapp 4,6 Bücher gelesen, wohingegen in Frankreich 12, in Südkorea 11, in Japan 9 und in den USA rund 7 Bücher im Durchschnitt konsumiert wurden. Über 40 Prozent der Chinesen haben über den Zeitraum eines Jahres – abgesehen von Schulbüchern – weniger als ein Buch gelesen.
Um die Lesefreude der Bevölkerung landesweit zu fördern wurde das „Leading Reader“-Projekt ins Leben gerufen, eine Trainingsserie für Lehrer, Beamte, Studenten und Buchhändler, die zum ersten Mal am Samstag in Beijing stattfand und in den kommenden zwei Monaten jeweils am Wochenende abgehalten wird. 150 Studenten nahmen an Lesungen von Wang Yijun, Direktor der Abteilung für öffentlichen Dienst im Amt für Presse, Veröffentlichung, Radio, Film und Fernsehen, und Lin Dan, Gründer des „Your Bay Parent-child Picture Book Center“, teil.
Wang verwies darauf, dass Beijing zwar mit 9,5 gelesenen Büchern in China führend ist, aber dennoch weit hinter anderen Ländern zurückliegt, wie beispielsweise Israel, wo im Durchschnitt 64 Bücher pro Jahr gelesen werden.
Lin betonte wie wichtig es sei, dass Eltern und Kinder gemeinsam lesen und rief die Eltern dazu auf, dies täglich etwa 15 Minuten lang mit ihren Sprösslingen zu tun.
„Für das gesunde Heranwachsen einer jungen Generation ist es wichtig, dass die Eltern jeden Tag gemeinsam mit ihren Kindern lesen. Das legt den Grundstein für das zukünftige Leseverhalten der Nation. Dabei sollten die Eltern ihren Kindern jedoch nicht sagen, was oder wie sie lesen sollen. Sie sollten ihnen vermitteln, dass Lesen Spaß macht“, so Lin.