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Obwohl die chinesisch-japanischen Beziehungen im Jahr 2001 viele Windungen
und Wendungen erlebten, sind sie jedoch von beiden Seiten im Geist, aus
der Geschichte Lehren zu ziehen und sich nach der Zukunft auszurichten
und durch gemeinsame Bemühungen wieder auf die Bahn der normalen
Entwicklung gelenkt worden.
Am 3. April gab das Japanische Ministerium für Bildungswesen und
Wissenschaft bekannt, dass es 8 Schulbücher überprüft und
genehmigt habe. Darunter verzerrte das Geschichtsbuch, das vom Komitee
für die Zusammenstellung neuer Schulbücher ausgebrütet
worden war, gravierend die Tatsachen der Geschichte und verherrlichte
den Aggressionskrieg dermaßen, dass die japanische Seite gezwungen
war, 137 Fehler zu korrigieren. Trotzdem ist sein Grundton der Verbreitung
der militaristisch historischen Auffassung unverändert geblieben.
Die Sprecherin des chinesischen Außenministeriums äußerte
am 3. Juli in Beijing, dass, obwohl die japanische Regierung einige strittige
Lehrbücher abgeändert habe, es darin immer noch ernsthafte historische
Probleme gebe.
Am 20. April ignorierte die japanische Regierung die Gesamtlage der japanisch-chinesischen
Beziehungen und benutzte sogenannte humane Gründe als
Vorwand, Lee Teng-hui, dem Drahtzieher der Kräfte, die für die
Unabhängigkeit Taiwans eintreten, zu erlauben, angeblich
für einen Arztbesuch nach Japan einzureisen. Die chinesische Seite
wies darauf hin, dass Lee Teng-huis Arzttermin in Japan eine politische
Verschwörung gewesen sei, die von den Kräften, die die Unabhängigkeit
Taiwans befürworten, mit Lee Teng-hui und Chen Shui-Bin als
Hauptvertreter, angezettelt worden sei. Dass die japanische Regierung
humane Gründe anführte, um dem Japan-Besuch Lee
Teng-huis zu erlauben, bedeutete eine ernste Verletzung der drei chinesisch-japanischen
politischen Dokumente. Die chinesische Seite drückte ihren starken
Protest gegen diese Fehlentscheidung der japanischen Regierung aus, die
ungeachtet des ernsten Standpunktes der chinesischen Regierung getroffen
worden war.
Am 13. August erwies der japanische Premierminister Junichiro Koizumi,
ungeachtet der resoluten Opposition Chinas und anderer asiatischen Nachbarländer
sowie aller Gesellschaftsschichten Japans, dem Yasukuni-Schrein, in dem
die Totentafeln von erstrangigen Kriegsverbrechern des 2. Weltkrieges
aufbewahrt sind, seine Ehrerbietung. Dies rief die starke Empörung
der chinesischen Regierung und des chinesischen Volkes hervor. Das Vorgehen
der japanischen Regierung verletzte nicht nur die politische Grundlage
der chinesisch-japanischen Beziehungen, sondern auch das Gefühl des
chinesischen Volkes und aller Völker der asiatischen Kriegsopferländer.
Am 8. Oktober stattete der japanische Premierminister Junichiro Koizumi
China einen eintägigen Arbeitsbesuch ab. Während seines Aufenthalts
in Beijing besichtigte er die Gedenkhalle für den Widerstandskrieg
gegen die japanische Aggression (1937-1945) in der Nähe der Lugouqiao
(Marco Polo)-Brücke und machte hinsichtlich einiger historischer
Probleme seinen persönlichen Standpunkt klar. Er sagte, dies sei
sein erstmaliger Besuch der Gedenkhalle für den Widerstandskrieg
gegen die japanische Aggression. Das Geschichtsverständnis sollte
sich nicht nur auf die Gegenwart, sondern auch auf die Zukunft richten.
Japan sollte seine Geschichte richtig einschätzen. Dies sei für
die japanisch-chinesischen Beziehungen wie auch für die Beziehungen
zwischen Japan und seinen anderen asiatischen Nachbarländern von
wichtiger Bedeutung. Er fügte hinzu, dass die japanische Seite der
Wichtigkeit der japanisch-chinesischen Beziehungen große Aufmerksamkeit
schenke, und dass die beiden Seiten den Austausch in den Bereichen Politik,
Wirtschaft, Handel und Kultur verstärken sollten. Er sagte zum Schluss,
die japanische Seite wolle gemeinsam mit der chinesischen Seite mit dem
30. Jahrestag der Aufnahme der diplomatischen Beziehungen zwischen Japan
und China als Chance die allseitige Entwicklung und den freundschaftlichen
Austausch zwischen den beiden Ländern verstärken.
Bei der Zusammenkunft mit Koizumi sagte Ministerpräsident Zhu Rongji:
Wir hoffen, dass die japanische Seite mit dem 30. Jahrestag der
Aufnahme der chinesisch-japanischen diplomatischen Beziehungen als Gelegenheit
die Prinzipien der gemeinsamen chinesisch-japanischen Erklärung einhalten,
die Geschichte richtig einschätzen und am Ein-China-Prinzip festhalten
wird. Die chinesische Seite will mit der japanischen Seite gemeinsam die
Entwicklung der freundschaftlichen Beziehungen der Kooperation zwischen
den beiden Ländern vorantreiben.
Während des APEC-Gipfeltreffens in Shanghai traf Staatspräsident
Jiang Zemin mit dem japanischen Premierminister Junichiro Koizumi zusammen.
Während des Treffens ASEAN+3 (Führer der 10 ASEAN-Länder
und Führer Chinas, Japans und der Republik Korea) in Brunnei führten
die Staatsführer Chinas, Japans und der Republik Korea Gespräche.
Da die o. g. Besuche und Gespräche positive Erfolge erzielten, fanden
die chinesisch-japanischen Beziehungen wieder zurück auf die Bahn
der normalen Entwicklung.
Die beiden Seiten haben 2002 als das Jahr der chinesisch-japanischen Freundschaft
festgelegt. Eine Reihe von Feierlichkeiten wird für den 30. Jahrestag
der Aufnahme der diplomatischen Beziehungen zwischen China und Japan stattfinden.
Die Aktivitäten umfassen: u. a. Kontakte und Besuche verstärken,
in China das Jahr für die japanische Kultur und in Japan das Jahr
für die chinesische Kultur abhalten. China hofft, dass Japans Kronprinz
und seine Gemahlin auf Einladung China besuchen werden.
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