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Österreichischer Botschafter: Die Chinesen sind ein faires Publikum Exklusiv

german.china.org.cn          Datum: 24. 08. 2008

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Der Botschafter Martin Sajdik diskutiert mit dem China.org.cn-Redaktor.


Dient dazu auch diese Olympia-Broschüre und das Austria House?

Ja, das geht in diese Richtung. Aber in der Broschüre geht es vor allem um Kultur. Wir haben davon etwa 5000 Exemplare gedruckt, die wir bei verschiedenen Anlässen und im Austria House auflegen. Letzteres ist auch eine schöne Sache, zumal man bei uns nicht wie in Deutschland 400 Euro bezahlen muss, um überhaupt reinzukommen.

Was ist denn die Zielgruppe? Etwa so wie beim Schweizer Haus, welches vor allem Firmen als Werbeplattform verwenden.

Nein, wir haben ein anderes Konzept. Die Zielgruppe sind erstens Osterreicher selber. Geschäftsleute, die ihre chinesischen Partner mitbringen. Aber man muss sagen, dass zu dieser Zeit viele Geschäftsleute gar nicht in Beijing sind. Wieso auch? Sie müssen ihre Fabriken schließen und dann noch auf ihre Kosten Freiwillige abbestellen. Da ist es doch vernünftig, gleich nach Hause zu fahren. Leer ist es aber trotzdem nie. Wohl weil der Wein und das Essen gut sind...

Wenn wir vom Image reden: Wie wichtig ist der Tourismus aus China nach Österreich?

Leider viel zu wenig wichtig. Wobei es hier nicht leicht ist, exakte Zahlen zu nennen. Wir haben im letzten Jahr in Beijing und Shanghai insgesamt etwa 26.000 Visa ausgestellt. Wegen der Schengenvisa wissen wir allerdings nicht genau, wer sich wie lange in welchem Land aufhält. Einzige Angabe sind die Hotelübernachtungen, die nicht pro Person sind. Das Wesentliche ist aber, dass Chinesen, wie früher Amerikaner, innerhalb kurzer Zeit möglichst viele Staaten in Europa besuchen wollen. In so einer Tour ist meist ein Tag für Tirol drin und vielleicht noch einer in Wien.

Gibt es keinen Monodestinationstourismus?

Das wäre natürlich ideal. Aber Chinesen, die noch nie in Europa waren, wollen wie gesagt so viel wie möglich sehen. Auf diese Form des Tourismus muss man sich eben einstellen und schauen, dass man bei Gruppenreisen eine Destination bleibt. Mit mehr Reiseerfahrung könnte sich das ändern. Dazu kommt, dass Urlaub in China ja auch nicht etwas ist, was unbedingt gesetzlich vorhanden ist. Die Leute haben ja nicht vier Wochen Urlaub und können dann drei Wochen nach Europa fahren. Reiche Individualtouristen werden schon kommen, aber für die ist Österreich vielleicht nicht die erste Wahl. Die fahren dann vielleicht lieber in die Schweiz.

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Quelle: german.china.org.cn

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