Russland testet erfolgreich eine Interkontinentalrakete

Russland hat am Donnerstag einen Testabschuss einer Interkontinentalrakete vom Typ "Bulawa" erfolgreich durchgeführt. Informationen des russischen Verteidigungsministeriums zufolge sei die Rakete um 18.45 Uhr Moskauer Zeit vom atombetriebenen strategischen U-Boot "Dmitri Donskoj" aus der Weißen See abgefeuert worden und um 19.05 Uhr genau am vorgegebenen Ort auf der fernöstlichen Halbinsel Kamtschatka eingeschlagen.

Die interkontinentale ballistische Rakete "Bulawa" ist ein Produkt des Moskauer Instituts für Wärmetechnik. Sie kann mit zehn unabhängig lenkbaren Atomgefechtsköpfen bestückt werden. "Bulawa" gilt als die Ausstattung von atombetriebenen strategischen U-Booten der neusten Generation 955. Ihre Reichweite beträgt maximal 8000 Kilometer.

Am selben Tag wies die US-Außenministerin Condoleezza Rice bei einer Rede darauf hin, dass Russland einen Weg zur Isolation und Bedeutungslosigkeit gewählt habe. Die USA und Europa müssen gemeinsam gegen Russland vorgehen. Dass Russland die Unabhängigkeiten von Südossetien und Abchasien anerkannt hatte, finde in der internationalen Gesellschaft keine Zustimmung, sagte Rice. Ferner sagte die Außenministerin, dass sich Russland in die internationale Politik- und Wirtschaftsordnung integrieren müsse. Ansonst werde es bloß zu einem reinen Ressourcenlieferanten.

Es war die erste Rede von Rice zum Kaukasus-Konflikt. Nach seinem Ausbruch unterstützten die USA Georgien und lieferten ihm zahlreiche Hilfsgüter. Zugleich nahmen sie eine harte Linie gegen Russland ein. Am 26. August hatte Russland die Unabhängigkeiten von Südossetien, einer autonomen Republik, und von Abchasien, einem autonomen Bundesland Georgiens anerkannt. Die USA, Frankreich und Deutschland protestierten dagegen.