KAPITEL I
DAS TERRITORIUM UND NATIONALITÄTEN
KAPITEL II RESSOURCEN, KLIMA UND UMWELTSCHUTZ KAPITEL III
STAAT, POLITISCHES SYSTEM UND ADMINISTRATIVE GLIEDERUNG
KAPITEL IV POLITISCHE PARTEIEN UND MASSEN
ORGANISATIONEN
KAPITEL V DIPLOMATIE UND AUSSEN
BEZIEHUNGEN
KAPITEL VI LANDES
VERTEIDIGUNG
KAPITEL VII VOLKS
WIRTSCHAFT
KAPITEL VIII SOZIALLEBEN KAPITEL IX BILDUNGSWESEN, WISSENSCHAFT UND TECHNIK KAPITEL X KULTUR, GESUNDHEITS
WESEN UND SPORT
Die Lage und das Territorium
Die Nationalitäten
Sprache und Schrift
Religion

Religion 

China ist ein Land mit vielen Religionen. Religionen wie der Buddhismus,Taoismus, Islam und das Christentum sind hier zu vertreten.

Es gibt in China mehr als 100 Mio. religiöse Anhänger und etwa 100 000 religiöse Aktivitätsstätten, mehr als 3000 nationale und lokale religiöse Organisationen, 300 000 Personen, die professionell geistliche Ämter ausüben, darunter 200 000 buddhistische Mönche und Nonnen, 25 000 taoistische Mönche und Nonnen, mehr als 40 000 Imame, 4000 katholische Geistliche und 20 000 protestantische Pastoren und Geistliche.

Religionspolitik

Die Verfassung der Volksrepublik China sieht vor: "Die Bürger der Volksrepublik China genießen Glaubensfreiheit. Kein Staatsorgan, keine gesellschaftliche Organisation und keine Einzelperson darf Bürger dazu zwingen, sich zu einer Religion zu bekennen oder nicht zu bekennen, noch dürfen sie jene Bürger benachteiligen, die sich zu einer Religion bekennen oder nicht bekennen"; "Niemand darf eine Religion dazu benutzen, Aktivitäten durchzuführen, die die gesellschaftliche Ordnung stören, die körperliche Gesundheit von Bürgern schädigen oder das Erziehungssystem des Staates beeinträchtigen. Die religiösen Organisationen und Angelegenheiten dürfen von keiner ausländischen Kraft beherrscht werden".

Die von China ausgearbeiteten Gesetze wie das "Gesetz über regionale Autonomie der Nationalitäten", "Allgemeine Regeln des Zivilgesetzes", das "Bildungsgesetz", das "Arbeitgesetz", das "Gesetz über die Schulpflicht", das "Gesetz über die Wahl des Volkskongresses", das "Gesetz über die Organisation der Dorfbewohnerkomitees" und das "Anzeigengesetz" sehen vor, dass alle Bürger ungeachtet des religiösen Glaubens das aktive und das passive Wahlrecht besitzen; das legale Eigentum der Religionsgemeinschaften wird gesetzlich geschützt; die Erziehung ist von der Religion getrennt; alle Bürger haben ungeachtet des religiösen Glaubens nach dem Gesetz die gleiche Chance, ausgebildet zu werden; alle Nationalitäten sollen untereinander die Sprachen und Schriften, Bräuche und Sitten und die Glaubensfreiheit respektieren; bei der Arbeitseinstellung dürfen die Bürger nicht wegen ihres religiösen Glaubens diskriminiert werden; Reklame und Warenzeichen dürfen keine Formulierung, die irgendeine Nationalität oder Religion diskriminiert, enthalten.

Am 1. März 2005 wurden die "Bestimmungen über religiöse Angelegenheiten" vom Staatsrat erlassen und traten in Kraft. Diese Bestimmungen wurden in Form des Gesetzes formuliert, um die Rechte von Religionsgemeinschaften und Bürgern, die sich zu einer Religion bekennen, zu garantieren, an religiösen Aktivitäten teilzunehmen, Religionsschulen zu betreiben, Religionsbüchern und -zeitschriften herauszugeben, religionsbezogene Vermögen zu verwalten und den Austausch mit ausländischen Religionsgemeinschaften zu führen. Sie beweisen, dass die chinesische Regierung die Glaubensfreiheit der Bürger respektiert und schützt, und standardisieren die Verwaltung der zuständigen Abteilungen in Übereinstimmung mit dem Gesetz.

In China erfreuen sich alle Religionen eines gleichen Status. Sie sind in einer harmonischen Atmosphäre zusammen. Kein religiöser Streit ist gehört worden. Auch die Gläubigen und die Atheisten respektieren gegenseitig. Diese Situation ist der Politik der Glaubensfreiheit, die die chinesische Regierung seit der Gründung der Volksrepublik stets befolgt, und dem Geist der gegenseitigen Verträglichkeit und Toleranz, der in der traditionellen chinesischen Kultur verehrt wird, zu verdanken.

Religionsgemeinschaften

Unter den nationalen Religionsgemeinschaften gibt es die Vereinigung der Buddhisten Chinas, die Chinesische Taoistenvereinigung, die Islamische Gesellschaft Chinas, die Patriotische Vereinigung der Chinesischen Katholiken, den Chinesischen Katholischen Bischofsrat, das Chinesische Christliche Patriotische Komitee der "Drei-Selbst" und die Chinesische Christliche Vereinigung. Alle Religionsgemeinschaften wählen ihre Religionsführer und -gremien nach ihren jeweilig eigenen Satzungen.

 

"Drei Selbst": Selbstverwaltung, -unterhaltung und –verbreitung

Diese Religionsgemeinschaften organisieren unabhängig religiöse Aktivitäten, regeln Religionsangelegenheiten und betreiben Religionsschulen und -institute und bilden junge Personen in professionellen geistlichen Ämtern aus. Es gibt landesweit 74 religiöse Lehranstalten wie das Chinesische Institut für den Buddhismus, das Chinesische Islamische Institut für Koranstudien, das Chinesische Taoistische Institut, das Chinesische Christliche Seminar Jinling in Nanjing und das Chinesische Katholische Seminar. Chinesische religiöse Organisationen pflegen Verbindungen mit religiösen Organisationen in mehr als 70 Ländern und Regionen. Die religiösen Persönlichkeiten nehmen am politischen Leben des Staates teil. 17 000 religiöse Persönlichkeiten sind Abgeordnete der Volkskongresse und Mitglieder der Politischen Konsultativkonferenz des Chinesischen Volkes auf allen Ebenen.

Am 14. August 2005 fand ein Symposium der chinesischen religiösen Kreise in Beijing statt, um des Sieges im antijapanischen Widerstandskrieg des chinesischen Volkes und im weltweiten antifaschistischen Krieg vor 60 Jahren zu gedenken, auf dem Ding Guangxun, Vorsitzender der Friedenskommission der chinesischen religiösen Kreise, eine "Friedensbotschaft der chinesischen religiösen Kreise" verlas und alle Religionsgemeinschaften aufrief, das Gebet zum Frieden als einen der wichtigsten Inhalte der regelmäßigen religiösen Zeremonien zu betrachten, die Woche vom 14. bis 20. August als Woche zum Gebet für den Weltfrieden festzusetzen und sich gemeinsam um die Erhaltung des Friedens der Menschheit zu bemühen.

Am 30. Dezember 2005 wurde die Chinesische Gesellschaft für den Austausch der Religionskultur (China Religious Culture Communication Association) gegründet. Diese Organisation setzte sich aus den Persönlichkeiten aus allen Gesellschaftsschichten auf dem Festland, in der chinesischen Inselprovinz Taiwan und in den Wirtschaftsonderzonen Hong Kong und Macao sowie Auslandschinesen, die sich dem Austausch der Religionskultur widmen wollen, zusammen. Sie ist eine nationale gemeinnützige soziale Organisation mit unabhängiger juristischer Person. Diese Gesellschaft, die eine Abgeordnetenversammlung, einen Rat, einen ständigen Ausschuss des Rats und ein Sekretariat für Routinenarbeiten eingerichtet hat, beschäftigt sich hauptsächlich mit dem religiösen Austausch und Kooperation zwischen dem chinesischen Festland, Taiwan und den Wirtschaftssonderzonen Hong Kong und Macao sowie anderen Ländern und Regionen. Es gilt, den positiven Inhalt in der religiösen Kultur zu schöpfen und zu entfalten, die Welt umfassend über die Religionssituation in China und Chinas Politik der Glaubensfreiheit zu informieren und eine Plattform für den religiösen Austausch und Kooperation sowie diesbezügliche Services zu bauen.

Fu Tieshan, Vizevorsitzender des Ständigen Ausschusses des NVK, Vorsitzender der Patriotischen Vereinigung und amtierender Vorsitzender des Chinesischen Katholischen Bischofsrats, Paghalha Geleg Namgyai, Vizevorsitzender des Landeskomitees der PKKCV und Ehrenvorsitzender der Vereinigung der Buddhisten Chinas, und Ding Guangxun, Ehrenvorsitzender des Christlichen Patriotischen Komitees der "Drei-Selbst" und der Christlichen Vereinigung Chinas, wurden zu den Ehrenvorsitzenden der Chinesischen Gesellschaft für den Austausch der Religionskultur gewählt, während Ye Xiaowen, Direktor des Staatlichen Amts für religiöse Angelegenheiten, eingeladen wurde, als Vorsitzender dieser Gesellschaft tätig zu sein.

Der Buddhismus

Der Buddhismus wurde im 1. Jahrhundert n. Chr. vom alten Indien nach China eingeführt. Nach der langjährigen Verbreitung entwickelten sich drei Schulen heraus, der Han-Chinesische Buddhismus, der Tibetische und der Bali-Buddhismus (der Himayana). Der Han-Chinesische Buddhismus hat, wie sein Name schon sagt, gewissen Einfluss unter den Han-Chinesen. Er hat weder strenge religiöse Rituale noch strenge Regeln und die Anzahl seiner Anhängerschaft ist schwierig zu schätzen. Fast alle Angehörigen der tibetischen, der mongolischen, der Yugur-, der Moinba- und der Tu-Nationalität bekennen sich zum Tibetischen Buddhismus, insgesamt etwa 7,6 Mio. Menschen. Fast alle Angehörigen der Dai-, der Bulang-, der De'ang- und der Wa-Nationalität bekennen sich zum Bali-Buddhismus, etwa 1,5 Mio. Menschen. Es gibt in China 13 000 buddhistische Tempel und Klöster, 20 000 Mönche und Nonnen, darunter 120 000 Lamas und Nonnen des Tibetischen Buddhismus, 1700 Lebende Buddhas und 3000 Tempel und Klöster dieser Sekte. Es gibt 10 000 Mönche und Nonnen und 1600 Tempel und Klöster des Bali-Buddhismus. Es gibt in den von den Han bewohnten Gebieten 142 Schwerpunkttempel und -klöster.

Die drei buddhistischen Schulen haben 19 buddhistische Institute und Lehreinrichtungen, darunter 14 des Han-Chinesischen Buddhismus, vier des Tibetischen Buddhismus und eines des Bali-Buddhismus. Es gibt buddhistische Websites wie www.fjnet.com und www.buddhism.com.cn.

Der Taoismus

Der Taoismus entstand im 2. Jahrhundert nach Chr. in China. Diese Religion betet die Natur und die Vorfahren an. Im Laufe der Geschichte gab es viele taoistische Sekten, die schließlich zur Quanzhendao- und zur Zhengyidao-Sekte zusammengeschlossen wurden. Der Taoismus hat vor allem unter den Han-Chinesen Einfluss. Da der Taoismus weder Beitrittsrituale noch eine Beitrittsverordnung hat, ist die Anzahl der taoistischen Anhänger schwer zählbar. Es gibt in China 1500 taoistische Tempel und Klöster.

Der Islam

Der Islam kam im 7. Jahrhundert n. Chr. von Arabien nach China. Der Islam ist in zwei Sekten — die der Suniter und die der Schiiten — eingeteilt. Die chinesischen Moslems sind Suniter. Die überwältigende Mehrheit der Angehörigen von 10 nationalen Minderheiten wie der Hui-, der Uiguren, der Tataren, der Kirgisen, der Kasachen, der Usbeken, der Tadschiken, der Dongxiang, der Sala und der Bao'an sind Moslems. Es gibt in China mehr als 30 000 Moscheen.

Der Katholizismus

Der Katholizismus kam erstmals im 7. Jahrhundert n. Chr. nach China und erreichte nach dem Opiumkrieg (1840-1842) seinen Höhepunkt. Es gibt in China 100 katholische Pfarrbezirke, zirka 5 Mio. Katholiken, 5000 der Öffentlichkeit zugänglich gemachte Kirchen bzw. katholische Aktivitätsstätten und 12 katholische Seminare. Jährlich werden mehr als 50 000 Chinesen in katholischen Kirchen getauft. Seit 1981 hat die Patriotische Vereinigung der Chinesischen Katholiken 1500 junge Pfarrer ausgebildet und 100 davon zum Studium der Theologie in die USA, nach Frankreich, Großbritannien, Belgien, Italien, Deutschland, und auf die Philippinen und in die Republik Korea geschickt. Viele von ihnen haben einen akademischen Abschluss erworben und geben seit ihrer Rückkehr nach China Unterricht in den fünf katholischen Seminaren.

Die Patriotische Vereinigung der Chinesischen Katholiken hat ihre eigenen Verlage, die bereits mehr als drei Mio. Exemplare der Bibel und andere katholische Bücher herausgegeben haben. Bekannte katholische Kirchen in China sind die Erbsünd-Kirche (Xuanwumen-Kirche) in Beijing, die San Miguel-Kirche in Qingdao, die San Joseph-Kirche in Tianjin, die Hongjialou-Kirche in Jinan und die Sheshan-Kirche in Shanghai.

Der Protestantismus

Der Protestantismus wurde im Jahr 635 n. Chr. erstmals vom Iran in China eingeführt. Da der Protestantismus in der chinesischen Gesellschaft und Kultur keine Wurzeln schlagen konnte, konnte er keine Entwicklung erfahren und verschwand schließlich wieder. Er wurde im 19. Jahrhundert erneut vom Westen in China eingeführt. 1950 starteten die chinesischen Christen die "Drei-Selbst"-Bewegung (Selbstverwaltung, -unterhaltung und -verbreitung), die den chinesischen protestantischen Kirchen half, einen Weg zum unabhängigen und selbständigen Betrieb einzuschlagen. Während der "Kulturrevolution" (1966-1976) wurden die religiösen Aktivitäten zeitweilig unterbrochen.1980 wurde die Chinesische Christliche Vereinigung ins Leben gerufen. Seit 20 Jahren hat der Protestantismus unter der Leitung des Chinesischen Christlichen Patriotischen Komitees der "Drei-Selbst" und der Chinesischen Christliche Vereinigung eine gute Entwicklung erfahren. Landesweit wurden zirka 50 000 Kirchen bzw. protestantische Aktivitätsstätten der Öffentlichkeit zugänglich gemacht, darunter sind 70% neue Stätten. Es gibt in China mehr als 16 Mio. Protestanten, 70% leben auf dem Land. Zur Zeit gibt es in China 18 protestantische theologische Seminare und Schulen für Bibelstudien. 5000 Akademiker arbeiten in protestantischen Kirchen bzw. geben Unterricht in protestantischen Seminaren. Das Chinesische Christliche Patriotische Komitee der "Drei-Selbst" und die Chinesische Christliche Vereinigung haben 30 Mio. Exemplare der Bibel und 14 Mio. Exemplare der Psalms (neue Auflage) herausgegeben und vertrieben. Sie haben eine Website www.chineseprotestantchurch.org.cn. 

 

 
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