Eine Umfrage von China Youth Daily verrät einige der Hauptgründe dafür, dass viele Chinesen zögern, ein zweites Kind zu bekommen.

Die Umfrage mit 2966 Teilnehmern fand zwei Wochen nach der Ankündigung der Regierung statt, die jahrzehntelange Ein-Kind-Politik abzuschaffen und allen Paaren zwei Kinder zu erlauben.

Immerhin 88,9 Prozent der Befragten gaben an, dass sie auf eine Verlängerung des Mutterschaftsurlaubs beim zweiten Kind hoffen, 40,7 Prozent wünschen sich eine Ausdehnung auf sechs Monate, 26 Prozent auf ein Jahr und 6,6 Prozent auf drei Jahre.

Frauen sollte ein längerer Mutterschaftsurlaub gewährt werden, weil es viel zeitaufwändiger sei, sich um zwei Kinder zu kümmern, erklärte die Mutter eines sechsjährigen Kindes.

Normalerweise kann eine Angestellte 98 Tage bezahlten Mutterschaftsurlaub nehmen, unter besonderen Voraussetzungen kann dieser nochmals um 15 Tage verlängert werden. Ein Frau, die bei der Geburt ihres ersten Kindes 24 Jahre oder älter ist, gilt als “Spätgebärende” und hat Anspruch auf zusätzlichen Mutterschaftsurlaub von rund 30 Tagen.

Der Mutterschaftsurlaub in China sei nicht kürzer als in anderen Ländern, erklärte Li Jianmin, Leiter des Instituts für Bevölkerungs- und Entwicklungsstudien an der Universität Nankai. Jedoch schlägt er eine längere Kinderbetreuungszeit wie in Nordeuropa und Südkorea vor.

Ansonsten befürworteten 73,2 Prozent der Befragten für Eltern mit zwei Kindern eine Befreiung von der Einkommenssteuer, 71,8 Prozent schlugen vor, dass der Kindergartenbesuch in die neunjährige Pflichtschulzeit miteinbezogen werden sollte.

Frauen, die in fortgeschrittenerem Alter Kinder bekommen, sollte außerdem mehr Aufmerksamkeit zuteilwerden, forderten 74,2 Prozent der Befragten.