COP21

Pariser Klimagespräche werden zu entscheidenden Verhandlungen

02.12.2015

Beim Klimagipfel in Paris wurden am Dienstag die wichtigen Verhandlungen aufgenommen. Die Verhandlungsführer sollen bei den Diskussionen um ein neues Klimaabkommen den politischen Willen ihrer Staatschefs zu konkreten Lösungen werden lassen.

Pariser Klimagespräche werden zu entscheidenden Verhandlungen

Den Vertretern von 195 Ländern bleibt nur diese letzte Woche, um den mehr als 50 Seiten umfassenden Vertragsentwurf auf einen annehmbaren Umfang zu reduzieren, so dass sich deren Minister in der kommenden Woche mit an den Tisch setzen und in die Diskussionen einsteigen können. Bereits am Montagabend, nachdem die rund 150 Staatsoberhäupter ihre Geschlossenheit bei der geteilten Herausforderung des Klimawandels demonstriert und das Konferenzzentrum verlassen hatten, tauchten die Verhandlungsführer in die wichtigsten Themen ein, die im Verlauf der nächsten zwei Wochen geklärt werden müssen. Finanzen, Emissionsreduzierung, Langzeitziele und Überprüfungsmechanismen gehören zu den Kernthemen, bei welchen Übereinkunft erzielt werden muss.

Su Wei, Verhandlungsführer für China, gibt einen Einblick in die Arbeit: „Alle arbeiten hart, Tag und Nacht. Die Staatschefs haben den Diskussionen starke Impulse gegeben und nun ist es die Aufgabe der Verhandlungsführer den Entwurf des Abkommens Wort für Wort und Zeile für Zeile durchzugehen.“

Dabei fanden bilaterale und multilaterale Gespräche unter den Delegierten verschiedener Staaten statt, der Vertragsentwurf des Pariser Abkommens war währenddessen über Monitore und zur ständigen Überprüfung sichtbar.

Die Ausarbeitung des letzten Vertragsentwurfs wird für den kommenden Samstag erwartet. Er wird als Grundlage für die Entscheidungen der Minister dienen, die über sensible politische Themen abstimmen werden müssen.

Brasiliens Verhandlungsführer Antonio Marcondes erklärt: „Die Herausforderung liegt darin, diesen Willen (geschlossen gegen den Klimawandel zu agieren) auch bei den schwierigen Teilen der Verhandlungen in konkrete Lösungen zu übertragen. Damit werden wir uns in den nächsten Tagen beschäftigen.“ Er warnte die Industriestaaten davor, die Klimarahmenkonvention der Vereinten Nationen, die den entwickelten Ländern auferlegt, die Führung in der Emissionsreduzierung zu übernehmen und die Entwicklungsländer finanziell und technologisch zu unterstützen, abzuändern. „Wir verhandeln über dieses Pariser Abkommen nach dem internationalen Umweltabkommen und dieses soll erhalten und nicht abgeändert werden“, fügt er hinzu.

In 2009 hatten die Industrienationen das Versprechen abgegeben, bis zum Jahr 2020 100 Milliarden US-Dollar bereit zu stellen, um Entwicklungsländer bei der Emissionsreduzierung und der Anpassung an den Klimawandel zu unterstützen. Laut den Berechnungen des World Resources Institute (WRI) seien bis 2012 jedoch nur 17 Milliarden US-Dollar geliefert worden.

Die Entwicklungsländer verlangen daher nach klaren Aussichten für dieses 100 Milliarden Dollar-Ziel und nach mehr Unterstützung für die Zeit nach 2020, dann wenn das Pariser Abkommen in Kraft treten wird.

„Dies ist ein wesentliches Element eines erfolgreichen Pariser Abkommens. Wir hoffen sehr, dass die Industrieländer der Verantwortung gerecht werden, die ihnen in der Klimarahmenkonvention übertragen wurde“, so Marcondes.

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Klimagipfel, Paris,Verhandlungen