Fastfood-Skandal

China verklagt zehn Mitarbeiter einer US-Firma

01.01.2016

Zehn Mitarbeiter einer amerikanischen Firma, die ausländische Fastfood-Restaurants – einschließlich KFC und McDonald's – in China beliefert, wurden Anfang der Woche wegen ihrer Verwicklung in einen Gammelfleisch-Skandal verhört, sagte ein Gerichtsbeamter am Donnerstag.


Die Fertigungsanlage von Shanghai Husi (Foto vom 20. Juli 2014)

Die zweitägige Anhörung fand Anfang dieser Wocher in einem Gericht im Shanghaier Jiading-Bezirk statt, sagte der Beamte, der nicht namentlich genannt werden wollte.

Die Mitarbeiter der Firma Tochtergesellschaft Shanghai Husi Food, einer Tochtergesellschaft der aus Illinois stammenden OSI Group, werden beschuldigt, Fleisch mit abgelaufenem Haltbarkeitsdatum mit frischen Produkten vermischt zu haben – in einer Fabrik, die von den Behörden im Jahr 2014 geschlossen wurde.

Zu den Kunden des Unternehmens in China gehörten globale Fastfoodketten, darunter auch McDonald's und KFC.

Auch die Angestellten einer anderen OSI-Einheit in der nördlichen Provinz Hebei wurden vor Gericht verhört. Gegen sie lagen laut der Staatsanwaltschaft genau die gleichen Anschuldigungen vor, wie gegen ihre Kollegen.

Das Gericht nannte die Namen der Angeklagten, nicht aber ihre Postion in dem Unternehmen. In verschiedenen Medienberichten hieß es, zu den Angeklagten gehören beide General Manager von Shanghai Husi sowie der Leiter der genannten Fabrik.

Den Namen nach scheint es sich bei allen Angeklagten um Chinesen zu handeln, aber es war nicht klar, ob möglicherweise auch ausländische Staatsangehörige unter ihnen waren.

Das Urteil wird zu einem späteren Zeitpunkt bekanntgegeben.

Der Fall kam ans Licht, nachdem eine Reportage eines Shanghaier Fernsehsenders Arbeiter in der Fertigungsanlage von Shanghai Husi gezeigt hatte, die auf den Boden gefallenes Fleisch aufgehoben und es wieder in die Verarbeitungsmaschinen geworfen hatten.

In einer Erklärung, die der Nachrichtenagentur AFP am Dienstag übergeben wurde, sagte OSI, dass es die juristischen Prozesse des Chinas respektiere.

"Wir bedanken uns für die Möglichkeit, unseren Fall vor Gericht darzustellen. Wir haben weiterhin vollen Respekt für Chinas Rechtssystem", heißt es darin.

China hat bereits eine ganze Reihe von Lebensmittelskandalen hinter sich, doch der Fall von Shanghai Husi hatte die Verbraucher besonders erschüttert, da westliche Fastfoodketten bisher in Sachen Lebensmittelstandards und Hygiene als besonders verlässlich angesehen wurden.

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Fastfood-Skandal,China,US-Firma,KFC,McDonald's