Neue Analyse

Wirtschaftskennzahlen deuten auf Erholung der chinesischen Wirtschaft hin

05.04.2016

Für Chinas Wirtschaft hat möglicherweise gerade eine Phase der Erholung begonnen. Dies signalisieren jedenfalls die jüngsten Konjunkturindikatoren.

Neueste Daten zeigen, dass Chinas Wirtschaftsaktivität im produzierenden Gewerbe im März auf den höchsten Stand seit August letzten Jahres gestiegen ist. Auch im nicht verarbeitenden Gewerbe konnte eine Wende bei dem seit Dezember anhaltenden Abwärtstrend festgestellt werden.

Unterdessen haben die Gewinne von Chinas großen Industrieunternehmen, die im vergangenen Jahr kontinuierlich gesunken waren, in den ersten beiden Monaten des laufenden Jahres um 4,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zugelegt.

Auch bei den Immobilieninvestitionen konnte in den ersten beiden Monaten von 2016 eine bemerkenswerte Verbesserung festgestellt werden, die der kontinuierlichen Verlangsamung des Wachstums in den vergangenen zwei Jahren endlich ein Ende bereiten könnte.

Ja sogar die Börse, die seit dem Höchststand im letzten Sommer um fast 50 Prozent eingebrochen war, konnte sich in den vergangenen Wochen leicht erholen. Der als Benchmark angesehene Shanghaier Aktienindex konnte wieder die psychologisch wichtige Marke von 3.000 Punkten knacken.

Während die meisten wirtschaftlichen Daten – einschließlich des Verbraucherpreisindex (VPI) und des Außenhandels – für März 2016 noch nicht veröffentlicht wurden, sind die Analysten optimistisch, dass die Indizes einen Aufwärtstrend in der Wirtschaft des Landes zeigen werden.

"Wir erwarten, dass die kommenden wirtschaftlichen Daten vom März den Beginn einer sequentiellen Erholung der realwirtschaftlichen Aktivität zeigen werden", schreibt die UBS in einem aktuellen Marktbericht.

Laut UBS werde der Immobiliensektor, die wichtigste Industrie und eine Stütze der Wirtschaft des Landes, für den März bessere Leistungen und Zahlen melden. Die Verkäufe stiegen im letzten Monat demnach voraussichtlich um 5 bis 10 Prozent gegenüber dem Vorjahr – ein gutes Zeichen nach dem soliden Start in den ersten zwei Monaten.

Man geht außerdem davon aus, dass die Inflation im März gestiegen ist – die Preise für Nahrungsmittel sind bereits gestiegen. Die UBS erwartet, dass der VPI im Jahresvergleich um 2,5 Prozent gestiegen ist und hat ihre Schätzung des VPI für 2016 auf 1,9 Prozent angehoben.

Bedenken über Kapitalabflüsse würden wahrscheinlich auch zurückgehen, da der Yuan gegenüber dem Dollar im März um 1,4 Prozent zugelegt habe.

Während sich die potenziell zyklische Erholung entfalte, werden sich die Gewinne der Industrieunternehmen – insbesondere jene der Unternehmen in den vorgelagerten und mittleren Positionen der Wertschöpfungskette – weiter verbessern, so die Investmentbank CICC.

Chinas Wirtschaft ist 2015 im Vergleich zum Vorjahr um "nur" 6,9 Prozent gewachsen – das langsamste Wachstum seit einem Vierteljahrhundert.

Zum Kampf gegen die Konjunkturschwäche hat die chinesische Regierung die politische Unterstützung der Wirtschaft verstärkt, einschließlich Zielen für eine höhere Defizitquote und wachstumsfördernde Lockerungen im Geldmarkt.

Die verstärkte Unterstützung vonseiten der Politik zeige langsam Wirkung, und durch die jüngst wieder gestiegene Kreditaufnahme sowie konzertierte Bemühungen lokaler Regierungen, den Lagerabbau zu beschleunigen, seien Indikatoren wie die Investitionen ins Anlagevermögen wieder im Aufwind, sagte die UBS.

Da sich die wirtschaftliche Aktivität stabilisiere, sei in diesem Jahr nicht mehr mit weiteren Zinssenkungen durch die Zentralbank des Landes zu rechnen.

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Wirtschaftskennzahlen,Erholung,Wirtschaft