Seidenstraßentourismus
China mal ganz anders kennenlernen
Für Heinrich Schultz, einen 77-jährigen Rentner aus Deutschland, ist es die Chance seines Lebens. Schultz gehört zu einer Gruppe von rund 50 Deutschen, die eine Busreise entlang der historischen Seidenstraße machen.
“Ich habe mich schon seit meiner Kindheit sehr für die Seidenstraße interessiert. Aber jetzt habe ich endlich die Möglichkeit, sie mit eigenen Augen zu sehen“, freut sich Schultz.
Die zweimonatige Busreise führt von Deutschland nach Polen, Weißrussland, Russland, Kasachstan, Usbekistan, Kirgisistan und dann über die westliche Landesgrenze nach China.
“Das wird ein unvergessliches Erlebnis, vom Atlantik bis zum Pazifik zu reisen”, meint Liu Gusheng, Leiter von China Tours, dem Mitveranstalter der Reise.
Nach seinen Angaben verläuft fast die Hälfte der 13.000 Kilometer langen Reisestreckeinnerhalb Chinas.
Auf ihrem Weg vom Uigurischen Autonomen Gebiet Xinjiang im Westen bis nach Shanghai im Osten werden die deutschen Touristen mehr als 20 chinesische Städte besuchen.
“Wir veranstalten diese Reise seit rund zehn Jahren.Und die Zahl der Teilnehmer, nicht nur aus deutschsprachigen Ländern, steigt“, berichtet Liu.
2015 kamen fast 26 Millionen Touristen aus dem Ausland nach China, rund 5 Millionen davon stammten aus Europa.
Beijing, Xi'an, Shanghai und der Jangtse zählen zu Chinas klassischen Reisezielen für europäische Touristen.
“Verglichen mit den modernen Städten erscheint mit Westchina reizvoller. Die Kultur, die ethnischen Minderheiten, ihr Leben, all das ist sehr interessant“, beschreibt Schultz seine Wünsche im Hinblick auf die Reise.
Chinas Tourismusbehörde betrachtet den „Seidenstraßentourismus“ als eine neue Marke, mit der sie ausländische Besucher anlocken will. Seit zwei Jahren wirbt sie schwerpunktmäßig für dieses Thema.
„Es ist gut, wenn die Leute mehr über China erfahren, vor allem über seinen nordwestlichen Teil“, erklärt Shi Xiang, Leiter des Frankfurter Büros der chinesischen Tourismusbehörde.