Tierschutz
Mehrzahl der Chinesen fordert Ende des Hundefleisch-Festivals von Yulin
Die meisten Chinesen wünschen, dass das jährliche Hundefleisch-Festival von Yulin am 21. Juni abgesagt wird. Dies ergab eine Umfrage des chinesischen Meinungsforschungsinstituts Horizon. Der Grund: Sie fürchten um das Image ihres Landes.
64 Prozent der Befragten unterstützen das Ende des Festivals, das jedes Jahr in der südwestchinesischen Autonomen Region Guangxi abgehalten wird. 51,7 Prozent sagten, dass der Handel mit Hundefleisch grundsätzlich verboten werden sollte. Die Umfrage hatte unter anderem der chinesische Tierschutzverbund in Auftrag gegeben.
"Die Kampagne, die ein Ende des Festivals in Yulin fordert, ist fest verwurzelt in der chinesischen Opposition gegenüber dem Anlass und wird von Menschen aus der ganzen Welt unterstützt“, sagte Qin Xiaona, Direktor des Tierschutzverbands. „Sie alle sind der Meinung, dass dieser grausame Handel nicht toleriert werden darf.“
Nachdem in den letzten Jahren die Forderung nach einem Ende der Veranstaltung an Dynamik gewonnen hat, reagieren nun auch die lokalen Regierungen: Sie distanzierten sich von den Festen. Inzwischen haben bereits acht Millionen Chinesen eine Online-Petition unterzeichnet, die den Gesetzgeber auffordert, den Handel mit Hundefleisch zu verbieten. Vergangene Woche gesellten sich noch 11 Millionen Hundefreunde aus der ganzen Welt dazu.
Die Umfrage ergab außerdem, dass sich 62 Prozent der Befragten wegen des Festivals von Yulin Sorgen um Chinas Ruf machen. 69,5 Prozent fügten hinzu, dass sie noch nie Hundefleisch gegessen haben und dass das Hundefleischfestival von Yulin kein Teil der chinesischen Kultur sei.
"Es ist peinlich, wenn die Welt zu Unrecht glaubt, dass das brutale und grausame Yulin-Festival Teil der chinesischen Kultur ist. Die Umfrage zeigt, dass die meisten Leute hier keinen Hund essen und der Meinung sind, dass das Fest Chinas Ruf weltweit Schaden zufügt“, führte Qin weiter aus.
Das Fest, das mit dem Hundefleisch die Sommersonnenwende markieren will, führt jedes Jahr zum Missbrauch und der Tötung von Tausenden von Hunden. Viele von ihnen werden von Hundehändlern aus Häusern und auf der offenen Straße gestohlen. "Diese Umfrage vernichtet jeden Zweifel darüber, wie die chinesischen Bürger zu dieser Brutalität stehen, sagte Luis Morago, Kampagnendirektor bei der an der Studie beteiligten Organisation Avaaz.
Im Jahr 2014 schloss die Lokalregierung von Yulin mehrere Märkte und Schlachthöfe und verbot den Beamten den Verzehr von Hundefleisch in den örtlichen Restaurants. 2011 war das Jinhua Hutou Hundefleisch-Festival in der ostchinesischen Provinz Zhejiang verboten worden.