Nach Brexit

Schwaches Pfund führt zu Online-Shopping-Boom

30.06.2016

Nachdem Großbritannien für den Austritt aus der Europäischen Union gestimmt hat, profitieren Chinas Online-Shopper vom Absturz des britischen Pfunds, um teure ausländische Luxusprodukte zu kaufen.

Das Pfund fiel auf ein 30-Jahrestief, nachdem die Briten am Donnerstag vergangener Woche für den Ausstieg aus der EU gestimmt hatten. Britische Waren und Dienstleistungen wurden dadurch günstiger für Käufer im Ausland.

Seit dem Referendum fiel das Pfund um mehr als 10 Prozent im Vergleich zum Renminbi.

Evonne Shen, eine Angestellte aus Hangzhou in der Provinz Zhejiang, kaufte sich am Dienstag eine Handtasche für 3000 Yuan (450 US-Dollar) in einem britischen Online-Shop und sparte dabei mehr als 300 Yuan im Vergleich zur Vorwoche.

Auch wenn Shen, Anfang 20, möglicherweise noch Zollgebühren zahlen muss, wenn ihr Paket in China ankommt, entschloss sie sich nach der Abwertung des Pfunds zum Kauf. „Die Zollgebühren gibt es die ganze Zeit, doch wie oft bekommt man schon eine solche Chance?“, meinte sie.

Nach dem Wertverlust des Pfund kauften chinesische Online-Shopper Waren auf britischen E-Commerce-Websites oder baten dai gou, Auftragsshopper im Ausland, ihnen bei ihren Einkäufen in ausländischen Geschäften zu assistieren und die Pakete nach China zu schicken.

Nach Angaben von Ymatou.com,. einer internationalen E-Commerce-Website in China, haben sich die Tagesumsätze europäischer Produkte seit dem Referendum verdoppelt, vor allem wegen des Runs auf britische Produkte.

Das Unternehmen aus Shanghai erklärte am Mittwoch: „Shoppingzentren in Europa veranstalten zurzeit ihre jährlichen Sommerschlussverkäufe. Zusammen mit dem schwächeren Pfund könnte es keinen besseren Zeitpunkt geben, um britische Produkte zu kaufen.“

High-End-Produkte in der Preislage von 4000 bis 6000 Yuan zählen zu den Bestsellern bei ymatou.com Rund 70 Prozent der Online-Shopper kauften Handtaschen, darunter eine Kelly Bag von Hermès für 98.000 Yuan.

Laut Baidu-Index, der die Popularitätstrends bei Suchanfragen erfasst, stieg die Zahl der Anfragen nach „UK dai gou“ zwischen dem 17. und 21. Juni um 175 Prozent. Der Höchstwert wurde am Freitag erzielt, als das Ergebnis desReferendums verkündet wurde.

Der Analyst Mo Daiqing erklärte: “Der kurzfristige Einbruch des Pfunds führt dazu, dass mehr Online-Shopper ihre Aufmerksamkeit von japanischen und koreanischen auf britische Produkte verlagern.“

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Großbritannien, Europäischen Union ,Pfund,China,Online-Shopper