Immobilien

Wohnkomfort für chinesische Studenten im Ausland am wichtigsten

11.07.2016

Chinesen kaufen Immobilien im Ausland auf, um ihren Kindern eine hochwertige Ausbildung zu ermöglichen.

Wenn Olivia Zhang (26), Vertriebsmanagerin in einem Rohstoffhandelsunternehmen, in diesem Sommer für ein Vollzeit-Aufbaustudium von Shanghai nach Vancouver geht, wird sie auch erhebliche Geldmittel mit nach Kanada nehmen. Anders als viele Studenten, die nur ein Bett im Studentenheim oder ein Zimmer in einer Herberge mieten wollen, sucht Zhang nach einer eigenen Wohnung.

“Ich habe mich für Zimmer in Studentenwohnheimen beworben. Aber es gibt nur eine begrenzte Menge. Werde ich eins davon bekommen? Eine Riesenchance! Also dachte ich, warum nicht gleich eine Wohnung kaufen, wenn ich mir eine leisten kann. Sie gehört dann mir und später kann sie mir Rendite einbringen“, erklärte Zhang.

Ihre finanziellen Mittel stammen aus dem Verkauf ihrer Wohnung in Shanghai. Ihre Familie lebt dauerhaft in Kanada, das Visum und das geplante Immobiliengeschäft dürften also kein Problem für Zhang sein.

Heutzutage gibt es zahlreiche chinesische Hauskäufer wie Zhang in Kanada und anderen Ländern. Diese wohlhabenden Chinesen nennen ihre Auslandsimmobilien xue qu fang bzw. Immobilien, die nur einen Katzensprung von einer guten Schule, Hochschule oder Universität entfernt sind.

Sobald sie oder ihre Kinder die Ausbildung beendet haben, vermieten sie die Immobilie oder verkaufen sie weiter, oder sie beschließen, sich dort dauerhaft niederlassen, falls dies möglich ist.

Nach Angaben von Juwai.com, einem Informationsdienstleister für Auslandsimmobilien, steigen die Immobilienpreise in Städten mit bekannten Bildungseinrichtungen dank solcher nicht spekulativer Käufer kontinuierlich an. Sie machen zurzeit mehr als die Hälfte der Chinesen aus, die im Ausland Immobilien aufkaufen.

In Großbritannien geht es beispielsweise bei 54 Prozent der Immobilienanfragen von Chinesen um xue qu fang; in Australien sind es über 60 Prozent und in den USA mehr als 72 Prozent.

Der Zuzug ausländischer Studenten habe einen positiven Einfluss auf die lokale Wirtschaft, einschließlich Immobilien, erklärte Charles Pittar, CEO von Juwai.com. So geben chinesische Studenten mehr als 18 Milliarden US-Dollar pro Jahr in Australien aus.

“Wenn Australien einen ausländischen Studenten gewinnen kann, nimmt es zehntausende Dollar durch Studiengebühren und mindestens genausoviel durch Einzelhandels- und Dienstleistungsausgaben ein und möglicherweise noch einmal deutlich mehr bei Immobilieninvestitionen”, erklärte Pittar.

Allein im vergangenen Jahr leitete Juwai.com chinesische Immobilienanfragen im Wert von 1,6 Milliarden AUD (1,2 Milliarden USD) nach Australien weiter. Anfragen im Wert von 1 Milliarden US-Dollar betrafen xue qu fang.

Die Situation in den USA unterscheide sich nicht sehr davon, erklärte Immobilienmakler Peter Ng in Los Angeles. US-Bundessaaten wie New York, Massachusetts und Pennsylvaniasteuern einen großen Teil der Nachfrage durch ihre renommierten Bildungsinstitutionen.

Ähnlich ist es in Großbritannien. Dort wollen Chinesen Häuser kaufen, weil sie nach der jüngsten Abwertung des britischen Pfunds nun weniger Yuan investieren müssen. Sie sind nicht übermäßig besorgt über die möglichen Auswirkungen des Brexit auf den örtlichen Immobilienmarkt, dasie davon überzeugt sind, dass derartige Auswirkungen wahrscheinlich kurzfristiger Natur sein werden.

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Chinesen,Immobilien,Ausland,Ausbildung