Beijing und Moskau kamen überein, dass sie proaktiv die bilaterale Koordination stärken wollen, um der Bedrohung durch die USA und Südkorea entgegenzuwirken. Diese haben vor, ein mächtiges Raketenabwehrsystem auf der koreanischen Halbinsel zu installieren.

Kong Xuanyou (rechts), Assistent des chinesischen Außenministers und Igor Morgulov, stellvertretender russischer Außenminister, in Moskau (Foto vom 28. Juli 2016).

Der Konsens wurde laut einer Pressemitteilung des Außenministeriums vom Freitag bei der vierten Sicherheitsberatung zwischen China und Russland in Moskau erreicht. Kong Xuanyou, Assistent des chinesischen Außenministers, und Igor Morgulov, stellvertretender russischer Außenminister, führten gemeinsam den Vorsitz bei der Sitzung.

Vor dem Treffen hatte China starke Unzufriedenheit mit dem Einsatz des THAAD-Systems in Südkorea ausgedrückt. Dieses laufe den chinesischen Sicherheitsinteressen zuwider und störe das strategische Gleichgewicht in der Region. Russland kündigte mit dem Aufbau einer Raketeneinheit im fernen Osten des Landes eine militärische Reaktion an. In der Sitzung äußerten beide Seiten "ernsthafte Bedenken" über den Plan, in Südkorea ein US-Raketenabwehrsystem zu installieren.

Die beiden Länder stimmen überein, dass es kein „konstruktives Vorgehen“ sei, wenn die USA einseitig strategische Raketensysteme entwickelt und bereitstellt. Dies habe einen negativen Einfluss auf das strategische Gleichgewicht, die Sicherheit und die Stabilität in der Region und der ganzen Welt. Eine notwendige Bedingung für die Denuklearisierung der Halbinsel sei es, die militärischen und politischen Spannungen zu entschärfen.

Zu den Bemühungen, die zu einer solchen Entspannung führen, gehört auch das Ausmaß der militärischen Übungen zu reduzieren und eine Atmosphäre des gegenseitigen Vertrauens zwischen den betroffenen Parteien aufzubauen.

China und Russland forderten zudem Nord- und Südkorea auf, die Dialoge zur innerkoreanischen Aussöhnung fortzusetzen und ein Umfeld für eine Entwicklung auf der koreanischen Halbinsel zu schaffen.

Anfang dieses Monats hatten Seoul und Washington angekündigt, dass bis Ende 2017 in Seongju, einem Landkreis rund 250 Kilometer südöstlich der südkoreanischen Hauptstadt, das THAAD-Abwehrsystem installiert werden soll. Auf diese Weise will Südkorea der atomaren Bedrohung aus dem Norden entgegenwirken.