Experten aus Deutschland und China beraten über grüne Wirtschaft
Von Chen Qi, Beijing
Mit der „Ode an die Freude“ sowie traditionellen chinesischen Kunstaufführungen ist am Samstagvormittag das jährliche Beijing Humboldt Forum (HBF) in der University of International Business and Economics (UIBE) eröffnet worden. Das Kernthema für 2016 lautet „Grüne Wirtschaft, kulturelles Erbe und Industrie 4.0“.
Jan Hendrik van Thiel, Leiter der Wirtschaftsabteilung der Deutschen Botschaft in Beijing, eröffnete das Forum mit einer Rede.
Auf der Eröffnungsfeier würdigte Jan Hendrik van Thiel, Leiter der Wirtschaftsabteilung der Deutschen Botschaft in Beijing,das HBF als „ein gutes Beispiel für die deutsch-chinesische Zusammenarbeit in den Bereichen Wissenschaft, grüne Entwicklung und Industrie 4.0“. Für eine „grünere“ Entwicklung sei die Innovation unentbehrlich, erklärte van Thiel und bezog sich dabei auf den G20-Gipfel in Hangzhou, den 13. Fünfjahresplan sowie die Strategie „Made in China 2025“, die allesamt einen Schwerpunkt auf Innovation und technische Entwicklung legen. Das Forum biete daher „große Zukunftschancen für junge Wissenschaftler sowie erfahrene Humboldt-Forscher“.
Wang Jiaqiong, Direktor der UIBE, betonte in seiner Rede, dass eine grüne Wirtschaft nicht nur eine nachhaltige Entwicklung gewährleiste, sondern auch für die zukünftige Lebensweise der Menschheit stehe. Auf diese Herausforderung sollten sich Industrie- und Entwicklungsländer gemeinsam vorbereiten und grüne Wirtschaftssysteme im Einklang mit ihren nationalen Gegebenheiten aufbauen, erklärte er.
China habe in den vergangenen Jahren einen „großen Entwicklungssprung“ in Sachen Innovation erlebt, betonte Hu Angang, Direktor des Zentrums für Chinastudien an der Tsinghua-Universität, in seinem Vortrag. „China steht mit der Zahl der akademischen Beiträge, die veröffentlicht und zitiert werden, weltweit auf Platz zwei“, so Hu. Seinen Statistiken zufolge hat China Deutschland in Bezug auf Investitionen in eine grüne Entwicklung bereits überholt. Er sieht großes Potenzial in der zukünftigen Entwicklung Chinas und betrachtet die technische Innovation als einen neuen Motor für die wirtschaftliche Entwicklung.
Das Forum dauert noch bis zum 19. September. Zahlreiche Humboldt-Forscher und Experten aus China und Deutschland werden sich dort über eine grüne Wirtschaft und technische Innovationen austauschen. Das Forum wird gemeinsam von der Alexander von Humboldt-Stiftung und der UIBE organisiert. Gefördert wird es vom Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung, BMW (China), der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, der Fraunhofer-Gesellschaft, der Fachhochschule Oberösterreich sowie chinesischen Unternehmen.
Das Beijing Humboldt Forum wurde von der UIBE und der deutschen Alexander von Humboldt-Stiftung im Jahr 2013 im Rahmen des „Chinesisch-Europäischen Bürgermeisterforum“ ins Leben gerufen.