Ein Besuch bei Hausfrau Li, die im Onlinehandel ihren Selbstwert fand Exklusiv

25.10.2016
 

Li hat Koreanistik studiert und entschied sich 2009 in Südkorea ihren Master zu machen. Später lernte sie dort ihren "Oppa" kennen (Anm.: Liebevolle koreanische Anrede gegenüber Männern, wörtlich: "Großer Bruder"), heirate ihn und bekam ein Kind. Regelmäßig brachte sie Freunden etwas aus Südkorea mit. Zum letzten Chinesischen Neujahr bat sie ein Freund, der in einer Onlinegruppe professionell Einkäufe aus dem Ausland organisiert, für ihn etwas mitzubringen. Ihr gefiel die Idee selbst eine Gruppe zu gründen und dort speziell koreanische Produkte anzubieten. So begann sie, während sie auf das Kind aufpasste, nebenbei Onlinehandel zu betreiben.

Die Produkte, die sie anbietet sind Kosmetikprodukte und Kleidungsstücke, die sich in China größter Beliebtheit erfreuen. Li ist der Meinung, dass südkoreanische Kosmetikartikel ein sehr gutes Preisleistungsverhältnis aufweisen, es gebe kaum chinesische Produkte die mithalten könnten. Außerdem ist es aufgrund unterschiedlich hoher Zölle auch viel günstiger Kosmetikartikel aus anderen Ländern in Südkorea einzukaufen. Deshalb ist auch der Preis für den Endkunden trotz zusätzlicher Kosten, wie Versand- und Arbeitskosten, deutlich günstiger. Was Kleidung angeht vertraut sie persönlich mehr auf die Qualität tatsächlicher Geschäfte, deshalb kauft sie normalerweise nur bei den großen südkoreanischen Kaufhäusern wie Lotte, Hyundai oder Shinsegae, dort sucht sie vor allem nach Aktionsangeboten und reduzierter Ware aus der vergangen Saison. Diese reduzierten Preise sind in chinesischen Geschäften völlig unvorstellbar, seufzt Li. Auch ihre Familie ist mit der von ihr eingekauften Kleidung sehr zufrieden. Das bei Chinesen eher bekannte südkoreanische Shoppingparadies, der Dongdaemun Markt, biete dagegen weniger feine Ware und die etwas besseren Produkte gibt es selten zu akzeptablen Preisen.

Die Hauptschwierigkeit, der sie bei ihrem Onlinehandel begegnet ist der Versand. Sie sagt: "Die Zollrichtlinien haben großen Einfluss auf den Handel mit Originalartikeln. Wenn beim Zoll alles glatt laufen soll, dann muss der Lieferdienst zwischendurch umladen, gegenüber diesen Zeitkosten beim Transport zeigen die meisten Verbraucher immer noch ein gewisses Unverständnis. Dazu kommt, dass einige illegale chinesische Onlineshops gefälschte Waren verkaufen, auch das führt immer wieder zu Schwierigkeiten für uns." Li wünscht sich, dass die chinesische Zollverwaltung gestärkt wird und gleichzeitig die Strafen für Fälschungen härter werden.


Wareneinkauf im Geschäft

Weil sie auf ihr Kind aufpassen muss, kann sie ihrer Tätigkeit nur Tagsüber nachgehen. Da sie im Prinzip mit all ihren Kunden persönlich bekannt ist, haben diese allerdings viel Verständnis für sie. Auch wenn sie den Eindruck hat ihre Einkünfte blieben weit hinter ihrer Arbeitsleistung zurück, so sagt sie doch, dass sie bei der Jagd nach Schnäppchen für ihre Kunden ein Gefühl von Selbstwert und Freude empfindet. Das "Shopping-Festival zum 11.11 " naht, dem chinesischen Tag der Singles, was die rege Verkaufsatmosphäre im chinesischen Onlinehandel betrifft, meint Li, dass sie sich wünsche ihr Onlineshop könne mit der Zeit weiterwachsen, damit sie genügend Kapital habe, um sich zukünftig ebenfalls in diesen alljährlichen bunten Angebotswettkampf zu stürzen.

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Schlagworte: Onlinehandel,Hausfrau

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