Familienwerte

Mehr als 200 Millionen Chinesen sind Singles

15.11.2016

Mehr als 200 Millionen Menschen in China waren Ende 2015 Single, damit ergreift dieser Trend nach einem Bericht von China Central Television das Land zum vierten Mal.

Dem Bericht zufolge entscheiden sich immer mehr Menschen, vor allem Frauen, bewusst für ein Leben als Single.

Unverheiratete Frauen in den 30ern machten laut Chinas sechster Nationaler Volkszählung, die 2010 durchgeführt wurde, in jenem Jahr 2,47 Prozent der gesamten Bevölkerung Chinas aus, doppelt so viel wie zehn Jahre zuvor.

Als Folge des neuen Trends tauchte der neue Begriff “Single-Ökonomie” auf.

Statistiken ergaben, dass ein bedeutender Teil der Single-Bevölkerung in China ungehemmt Geld für Luxusartikel und Unterhaltung wie Bar- und Karaoke-Besuche ausgibt.

Experten erklärten jedoch, dass das Singledasein auch zu Problemen wie niedrigen Geburtenraten und einer schnell alternden Bevölkerung führen könnte.

Das Singledasein hat Festlandchina in den vergangenen Jahrzehnten in mehreren Phasen dominiert.

Die erste Phase fand 1950 statt, als Chinas erstes Ehegesetz, das Scheidungen kurz nach der Gründung der Volksrepublik China legalisierte, zu einer Welle von ehelichen Trennungen führte.

Zur zweiten Welle kam es als Jugendliche aus der Stadt, die im Rahmen der Landverschickung von der Regierung Ende der 1960er und Anfang der 1970er Jahre aufgefordert wurden, die Städte zu verlassen und auf dem Land zu leben und zu arbeiten, in den 1970er Jahren schließlich wieder in die Städte zurückkehren durften.

Die dritte Welle fand in den 1990er Jahren statt, als die Menschen in Folge der Wirtschaftsreformen im Land begannen, traditionelle Familienwerte und ihre Verantwortung innerhalb der Familie in Frage zu stellen.

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: 200 Millionen Chinesen,Singles