"Man kann doch nicht im Internet radeln!"

Li Keqiang spricht über reale und virtuelle Wirtschaft

19.01.2017

“Der Fahrradhersteller war geschockt, als er einen so großen Auftrag von uns bekam.” Dieser Satz von Hu Weiwei, dem Gründer von Mobike, bei einem Forum am 13. Januar hat großes Interesse bei Chinas Premierminister Li Keqiang geweckt.

“Wo befindet sich der Hersteller? Und wie groß ist die Produktionsmenge?” fragte der Premierminister.

“In Wuxi. Jeden Tag werden 14.000 Fahrräder hergestellt”, antwortete Hu. “Wir haben vor allem die Betriebsweise revolutioniert. Unser Mobike gilt als ‚Internet plus‘- Verkehrsmittel.”

“In der Tat. Ohne Vehikel würde es nur mit der virtuellen Wirtschaft sicher nicht gehen. Man kann doch nicht im Internet radeln!”, sagte Li mit einem Lächeln. Das Forum, das der Premierminister leitete, zielte darauf ab, Vorschläge zum “Arbeitsbericht der Regierung” von Experten und Unternehmern einzuholen. Hu und sechs andere Experten sowie Unternehmer aus unterschiedlichen Bereichen wurden eingeladen.

Lis detaillierte Fragen an Hu drehten sich voll und ganz um die reale und virtuelle Wirtschaft sowie die Umwandlung von neuer und alter Energie. Er interessierte sich für die Rohstoffe der Fahrräder und fragte auch nach der angewandten Internettechnologie. “Mobike hört sich nach einer Betriebsrevolution an, aber die Grundlage sind immer noch Fahrräder und die reale Wirtschaft als Stütze. Im Gegensatz dazu muss die reale Wirtschhaft von den Revolutionen im Dienstleistungsbereich angetrieben werden”, betonte Li.

Als Li hörte, dass das Bike-Sharing Unternehmen innerhalb eines Jahres eine Flotte mit 800.000 Fahrrädern aufgebaut hat, würdigte er die Förderung der realen Wirtschaft durch internetbasierte Unternehmen. “Irgendein Fahrradhersteller könnte vielleicht von dir belebt werden. Die Entwicklung dieser neuartigen Dienstleistungsbranche hat einen riesigen Markt geschaffen.”

Daten zeigen, dass die traditionelle Fahrradbranche Chinas dank des Bike-Sharing einen zweiten Frühling erlebt. Mindestens über 1,6 Millionen Fahrräder wurden dafür produziert. Die Aktienkurse mancher Fahrradersatzteilhersteller sind dadurch sogar angestiegen. Die Homepage der US-amerikanischen Nachrichtenagentur Bloomberg News ist darauf aufmerksam geworden und kommentierte: “China wird erneut zu einer großen Fahrradmacht.”

“Das bedeutet, dass sich unsere Wirtschaftsstruktur gewaltig verändert hat. Dies zeigt sich vor allem an der Umwandlung der alten Energie in die neue.” Li fügte hinzu: “Ich hoffe, dass sich mehr solcher neuen Unternehmensformen bilden und diese durch die Förderung des Internets und der Dienstleistungsbranche die Fertigungsindustrie weiterentwickeln.”

”Gerade weil die Fertigungsindustrie Chinas als Grundlage dient, konnten wir das jetzige Niveau erreichen”, meint Hu. Bei Gesprächen mit den USA zeigten sie sich von diesem Entwicklungstempo auch überrascht.

Ferner gab der Ministerpräsident dem Start-up den folgenden Rat: „Eure Unternehmensidee wird in Kopenhagen sicherlich begrüßt. Dort wo Fahrräder üblich sind, kann die chinesische Fertigungsindustrie ins Ausland expandieren.”

“Kopenhagen hat uns schon eingeladen! Die Expansion chinesischer Unternehmen ins Ausland ist unser Ziel”, sagte Hu im Anschluss daran.

“China hat einen riesigen Markt und die Intelligenz der Chinesen keine Grenzen”, sagte Li. “Wir verfolgen die Strategie Antrieb durch Innovation. Die Existenzgründung durch die Masse ist eine wichtige Stütze bei der Umwandlung der alten Energie in die neue. Zahlreiche, vorher völlig unberechenbare Modelle und Sektoren sind eben in diesem Prozess wie Pilze aus der Erde geschossen.”

“Danke dir, dass du uns frischen Wind gebracht hast”, sagte Li zu Hu.

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: China,Premierminister,Li Keqiang ,virtuelle Wirtschaft