„Ich beobachte die Green Card-Politik Chinas schon lange“, so Alsayadi, Mitbegründer von A Big Dream Entertainment, einem Beratungsservice für Big Data.

Generell gilt, „möchte sich ein Ausländer bewerben, muss er oder sie über Direktinvestitionen in China verfügen oder große Summen persönlicher Einkommenssteuer zahlen, was schwierig ist für mich“, erklärt er.

Doch vergangenes Jahr sah Alsayadi einen Bericht im Fernsehen, wonach ausländische Angestellte bei Startup-Unternehmen oder jene, die bei chinesischen Firmen im Wissenschaftspark Zhongguancun angestellt sind, ein Empfehlungsschreiben für eine Green Card erhalten können, sollten sie die Standards des leistungsabhängigen Punktesystems erreichen.

Alsayadi, dessen Firma einen geschätzten Marktwert von 100 Millionen Yuan (14,5 Millionen US-Dollar) hat, reichte umgehend seine Unterlagen ein und erhielt ein Empfehlungsschreiben.

Seit 2004 stellt China Daueraufenthaltsgenehmigungen aus. Die „Green Card“ gehört durch die hohen Anforderungen wohl zu einer der am schwersten erhältlichen Dokumente der Welt. Im Zeitraum von 2004 bis 2015 wurden in Beijing 1700 permanente Aufenthaltsgenehmigungen ausgestellt.

Um mehr ausländische Talente anzuwerben und die Entwicklung von Zhongguancun zu gewährleisten, startete Beijing im März letzten Jahres ein Pilotprojekt, das es ausländischen Startup-Unternehmen und talentierten Professionellen im Wissenschaftspark ermöglicht, sich für einen dauerhaften Aufenthalt zu bewerben.

In der ersten Gruppe des Pilotprojekts mit 45 Ausländern, darunter auch Alsayadi, erreichten alle mehr als 70 von möglichen 100 Punkten in dem leistungsabhängigen Punktesystem und erhielten ihre Empfehlungsschreiben im Januar. Die Punkte werden nach Bildung, Erfahrung und den Anforderungen an bestimmtes technologisches Wissen vergeben.

Guo Hong, Leiter des Managementkomitees von Zhongguancun, sagte, dies sei der erste Versuch Chinas, um ausländische Talente pragmatisch zu evaluieren und aufzunehmen.

Zhang Wenqiong, stellvertretender Leiter des Talentzentrums von Zhongguancun, beschrieb, dass sich die Politik neben anderen Faktoren überwiegend auf das Entwicklungspotential von Startup-Unternehmen konzentriere.

Zheng Jinlian, stellvertretende Generalsekretärin des Beijinger Thinktanks Center for China and Globalization, betont, dass Ausländer jährlich nun zwei Gelegenheiten hätten, um sich für eine Daueraufenthaltsgenehmigung zu bewerben.

„Der ganze Prozess, von der Zusammenstellung der Bewerbungsmaterialien bis zur abschließenden Bewertung vergehen vier Monate“, sagt sie. „Eine Gruppe von mehr als 100 Experten arbeiten an der Auswertung der Bewerbungsunterlagen.“

Wang Huiyao, Leiter des Center for China and Globalization, meint, der neue Weg zu einer dauerhaften Aufenthaltsgenehmigung zeigt der Welt, dass sich China weiter öffnet und der Talentgewinnung mehr Aufmerksamkeit schenkt.