Gedenkzeremonie
Nach 5.000 Jahren ist der Gelbe Kaiser immer noch eine einende Kraft

Auf der ganzen Welt leben heutzutage geschätzt 50 Millionen Übersee-Chinesen. Doch egal, welche Kultur sie annehmen oder welche Sprache sie sprechen: Die Blutverwandtschaft, die sie mit ihren antiken Vorfahren teilen, ist eine ewige Verbindung zu einer Zusammengehörigkeit. Nur wenige verstehen dies besser als die Anwohner des Bezirks Huangling in der Provinz Shaanxi - das ist die Heimat des Mausoleums des Gelben Kaisers. Nach einer alten Legende liegen in dem antiken Grab unter dem Berg Qiaoshan nur die Kleider des verehrten Kaisers, einst ein Stammesführer, der seine Gegner besiegte, um China vor ungefähr 5.000 Jahren zu einen.
Seit der Han Dynastie (206 vor Christus bis 220 nach Christus) haben die chinesischen Herrscher regelmäßig Gedenkzeremonien vor dem Mausoleum durchgeführt, indem sie Opfergaben dargeboten haben, um einem der Gründer der chinesischen Zivilisation den Respekt zu erweisen. Sie haben lange Zeit zu dem Gelben Kaiser gebetet, um für ein langes Leben und eine lange Herrschaft zu bitten sowie für gute Ernten und für Glück im Kampf. Doch in den Jahren, die dem Zusammenbruch der Qing Dynastie folgten (1644-1911), haben die Grabfeierlichkeiten in Huangling eine neue Bedeutung gewonnen - um die chinesischen Menschen für den Kampf gegen die japanischen Invasoren zu einen und die Nation wieder zu errichten.
Die Gedenkzeremonie für den Gelben Kaiser wird jährlich während des Qingming Fests abgehalten, welches auch als Grabpflegetag bekannt ist. Es fällt in diesem Jahr auf einen Dienstag. Seit den späten 1970er Jahren, als die Nation die Reform- und Öffnungspolitik gestartet hat, wurde dieses Ereignis zu einer wichtigen Aktivitäten für die weitreichende, chinesische Diaspora. Aus der ganzen Welt kommen jedes Jahr die Übersee-Chinesen in den Bezirk, um dort ihren ikonischen Vorfahren zu würdigen. Darunter sind Landsleute aus Taiwan, Hong Kong und Macao, die bei der Zeremonie wichtige Rollen spielen. Behörden auf allen Ebenen haben die Kraft der Zeremonie anerkannt, um den Stolz der chinesischen Menschen weltweit zu entfachen. Sie verbinden damit die Hoffnung, die Suche der Nation nach auswärtigem Engagement zu ermutigen und nach neuen Technologien und wirtschaftlichem Wachstum zu streben.
Die Zentralregierung hat 2004 damit begonnen, bei der Organisation der Gedenkzeremonie zu helfen. Zwei Jahre später wurde das Ereignis auf die Liste des immateriellen Kulturerbes der Nation genommen. Obwohl sich die Rolle der Veranstaltung verändert hat, für die Gedenkzeremonie an sich trifft dies nicht zu. Eine Zeremonientrommel wird 34 Mal geschlagen, was die 34 chinesischen Regionen repräsentieren soll. Dann wird eine große Glocke neun Mal geschlagen, wobei die 9 in der chinesischen Kultur für eine glückliche Zahl steht. Damit sollen die göttlichen Geister geweckt werden. Blumen werden als Opfergaben dargebracht und elegische Ansprachen gehalten. Besuchen gehen zum Grab und verbeugen sich dort drei Mal, und es gibt Vorführungen von traditioneller Musik und Tänze.
Der Gelbe Kaiser Huang Di wird zur Gruppe der chinesischen Urkaiser gerechnet, gehört dabei zur Gruppe der fünf Kaiser und soll von 2696–2598 vor Christus regiert haben; ursprünglich ist Huang Di jedoch eine göttliche und mythische Gestalt, die erst während der Zhou-Zeit historisiert wurde. In diesem Jahr stand die Gedenkveranstaltung in Huangling unter dem Motto „Entdecke die Quelle, suche die Wurzel, vereine die Herzen, errichte die Seelen“. Tausende Besucher aus der Heimat und dem Ausland wurden bei der Veranstaltung erwartet. Dazu zählen die Politiker aus Taiwan Chen Chen-hsiang, der Vizevorsitzende der Kuomintang und der Vorsitzende der New Party, Yok Mu-ming. Um die jährliche Zeremonie festlich zu begleiten, haben die lokalen Behörden auch andere Veranstaltungen während des Monats März organisiert. Dazu zählen das Pflanzen von Bäumen - der Gelbe Kaiser soll selbst dieser Praxis eine große Bedeutung beigemessen haben - sowie akademische Seminare.









