Deutsche Frau erfüllt sich Modedesign-Traum in China

16.07.2017
 

Barbara liest ihren Kindern Geschichten vor. (Foto: ln.people.cn)

Barbara Freiman stammt aus Deutschland und ist Mutter von drei Kindern. Die fünfköpfige Fami-lie ist im Januar 2015 nach China gekommen, weil der Ehemann dort ein Job-Angebot bekommen hatte.

In den Augen vieler wäre Barbara sicherlich schon als Hausfrau und Mutter von drei Kindern aus-gelastet genug, und könnte dieses herausfordernde aber sichere Leben genießen. Barbara hinge-gen reicht das alles nicht - sie begann bereits ein Jahr nach dem Umzug nach Shenyang in der Liaoning Provinz mit dem Aufbau ihres eigenen kleinen Unternehmens. Sie ist mittlerweile die Gründerin der Kinder-Modemarke „Coco &Ray“. Das Label zeichnet sich durch deutsches Design und liebevoll handgefertigte Extras aus.

Barbaras Werdegang hätte sie nach dem Abitur eigentlich zu einem Studium in Grafik-Design ge-führt, die entsprechende Zusage hatte sie bereits von einer deutschen Universität bekommen. Um den Wünschen ihrer Eltern aber mehr entgegenzukommen, entschied sie sich letztlich für ein Jura-Studium.

Dennoch blieb der Traum von Kreativität und Design. Sie brachte einen 100-jährigen antiken Wandschrank mit nach China, den sie vor 20 Jahren selber restauriert hatte. Viele weitere antike Dinge haben in ihrem Zuhause Platz gefunden, so auch die die alte Nähmaschine ihrer Großmut-ter und fast 100-Jahre alte Scheren.

„Sie ist eine gute Mutter und eine gute Chefin“, beschreibt der 13-jährige Sohn seine Mutter. Ihre jüngste Tochter ist gerade einmal 1,5 Jahre alt. Ihre drei Kinder seien ihre Inspiration für Kinder-kleidung gewesen, erzählt sie.

„Als ich nach China kam, habe ich nicht allzu viele schöne, bequeme oder praktische Kinderklei-dung vorgefunden“, erklärt sie weiter.

Alle „Coco & Ray“ Kleider sind handgefertigt und mit ausgewählten Stoffen und kundenspezifi-schen Accessoires ausgestattet. Zurzeit beschäftigt sie in ihrem Studio sechs Mitarbeiter, darun-ter einen erfahrenen Designer von Schnittmustern sowie mehrere Schneider. Die im April 2017 eröffnete Freihandelszone in der Liaoning Provinz bietet ihr ebenfalls gute Geschäftsmöglichkei-ten. Vor einem Monat registrierte sie ihr eigenes Unternehmen in der Zone.

Barbaras Anliegen ist es, Kleider mit einem einzigartigen Design zu gestalten. Daher werden auch nur jeweils 100 Stück einer Sorte produziert. Die jeweils hundertsten werden an soziale Einrich-tungen für Kinder gespendet. Außerdem sollen die Verbraucher ebenfalls dazu ermutigt werden, ihre gebrauchten „Coco & Ray“ -Produkte zu spenden.

Barbaras Mühe und Einsatz trägt mittlerweile Früchte. Am 1. Juli fand die erste Modenschau von „Coco &Ray“ statt. In Europa sei es viel schwieriger, ein neues Modelabel zu gründen, weil es dort viel zu teuer sei, das Risiko eines neuen Unternehmens auf sich zu nehmen, erklärt sie. In China habe sie weitaus mehr Unterstützung erhalten und direkt diverse und gute Schneider und Schneiderinnen zur Hand gehabt, die ihr bei der Verwirklichung ihrer Vorstellungen halfen und nun ihre Designs zum Leben erwecken.

Barbara hofft darauf, ihr Unternehmen in den nächsten zwei Jahren auf 200 Mitarbeiter vergrö-ßern zu können. „Mein Mann plant, noch bis 2019 in China zu arbeiten“, sagte sie. „Wenn mein Unternehmen sich erfolgreich weiterentwickelt, werde ich ihn überzeugen, in China zu bleiben“, sagte sie weiter und fügte hinzu: „Ich liebe es hier!“.

Schlagworte: Barbara Freiman ,Deutschland , Modedesign

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