Wirtschaft

Liste mit “sensiblen” Auslandsinvestitionen erweitert

06.11.2017


Das oberste Organ zur Regulierung der Wirtschaft will empfindliche Industrien definieren, um weitere „irrationale“ Auslandsinvestitionen einzudämmen und gleichzeitig grünes Licht für unsensible Projekte zu geben.

Ein Offizieller der Nationalen Entwicklungs- und Reformkommission, der namentlich nicht genannt werden wollte, sagte gegenüber China Daily, dass das Land die Kontrolle von irrationalem und nichtauthentischem Investitionsverhalten nicht lockern werde. Er wollte jedoch nicht sagen, ob damit eine wichtige politische Wende bei der Regulierung von Auslandsinvestitionen einhergeht.

Laut Analysten gehe es darum, die Qualität der chinesischen Auslandsinvestitionen zu verbessern. Zuvor hatten einige Unternehmen in Auslandsprojekte investiert, die betriebswirtschaftlich keinen Sinn ergaben, oder sie ließen sich in zweifelhafte Geschäfte verwickeln, deren Ziel vermutlich das Waschen von Geld war.

Beim Vergleich zwischen der neuen Liste und der Regel aus dem Jahr 2014 macht der "sensible Bereich" den wesentlichen Unterschied aus. Unternehmen, die in diesem Bereich investieren wollen, müssen nun bei der Kommission eine Bewilligung einholen.

Die Hersteller von Waffen wie auch Industrien, welche die Regierung als irrational betrachtet, wurden neu auf die Liste gesetzt, auf der seit 2014 bereits Medien und Wasserressourcen stehen. Die Kommission will eine vollständige Liste herausgeben, aus der hervorgeht, welche Sektoren als sensibel angesehen werden. Das bietet eine Orientierungshilfe für Unternehmen, die im Ausland investieren wollen.

„Die grundlegende Botschaft ist, dass die Regierung hochwertigere Auslandsinvestitionen erwartet, um Chinas globale Initiative zu unterstützen“, sagte Bai Ming, leitender Wissenschaftler am Forschungsinstitut des Handelsministeriums. „Der Trend ist, dass Investitionen in geförderten Kategorien wie etwa Projekte im Zusammenhang mit der Gürtel- und Straßeninitiative möglicherweise schneller von den Regulierungsbehörden genehmigt werden."

Im August teilte der Staatsrat ausländische Investitionen in drei Hauptgruppen ein: erwünscht, eingeschränkt und verboten. In der Folge werden künftig die Beschränkungen für einige unsensible Industrien gemäß der Leitlinie reduziert oder ganz wegfallen.

So müssen beispielsweise Unternehmen, die mehr als eine Milliarde US-Dollar in unsensible Branchen investieren. in Zukunft keine Genehmigung der Kommission mehr beantragen. Eine Registrierung bei der Kommission wird reichen. Mit Blick auf die Zukunft sagte der Offizielle jedoch, dass die Regierung die Regeln auf der Grundlage der allgemeinen wirtschaftlichen Lage anpassen könnte.

Nach Jahren des raschen Wachstums flauten die chinesischen Auslandsinvestitionen in diesem Jahr ab. Zuvor hatte die Regierung ihre Bemühungen verstärkt, die "irrationalen" Investitionen im Ausland zu bekämpfen. Chinas nichtfinanzielle Direktinvestitionen gingen in den ersten drei Quartalen im Vergleich zum Vorjahr um 41,9 Prozent zurück, wie Daten des Handelsministeriums zeigen.


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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Auslandsinvestitionen, China,