Umweltschutz

China verbietet importierte Abfälle - großer Einfluss auf Recycling-Industrie

04.01.2018

China hat offiziell die vier Jahrzehnte andauernde Praxis des Imports von ausländischem Müll im Jahr 2018 verboten. Experten glauben, dass mit diesem Schritt nachhaltige Wege für die Müllverwertung und das weltweite Recyceln von Abfällen ermöglicht werden.   

Eine Grenzwache in Shenzhen in der Provinz Guangdong inspiziert Bündel von Textil-Abfällen, die nach China geschmuggelt wurden. [Photo/Xinhua] 

„Dieses Verbot wird Schockwellen rund um die Welt aussenden und viele Länder dazu zwingen, ihre „Aus der Sicht - aus dem Gedächtnis“ Attitüde zu überdenken, die wir gegenüber Abfällen entwickelt haben“, sagte Liu Hua, der Plastik-Kampagnen Leiter von Greenpeace East Asia in einer Erklärung, welche die Organisation am 29. Dezember veröffentlichte.  

Die Anmerkungen folgen auf ein Verbot Chinas für importierte Abfälle, welches am 1. Januar 2018 in Kraft getreten ist. Erstmals wurde die Absicht im Juli 2017 veröffentlicht. Das Verbot umfasst 24 Typen von Abfällen in vier Kategorien: bestimmte Typen von Minen-Abfällen, Haushalts-Plastikmüll, unsortierter Papiermüll und Textil-Abfälle. Aufgrund des Ressourcenmangels in den 1980er Jahren hat sich China dazu entschieden, ausländische Abfälle zu akzeptieren. Es dauerte nicht lange, und das Land wurde zum weltweit größtem Importeur von Abfallprodukten.  

Nach Angaben von Statistiken des chinesischen Umweltschutzministeriums (MEP) hat das Land 49,6 Millionen Tonnen an festen Abfallstoffen importiert. Dabei haben Papierrückstände, Plastikstoffe und Metallabfälle den größten Anteil im Jahr 2014 eingenommen. Der jährliche Report von Greenpeace wies im Jahr 2017 darauf hin, dass bis zu 56 Prozent der globalen, exportierten Plastikabfälle im Jahr 2012 in China landeten. 

Die große Menge an Müll und der Prozess der Wiederaufbereitung haben zu schweren Umweltschutzschäden und Gesundheitsrisiken geführt. Darüber hinaus wurde das Land zu einem beliebten Ziel für die Untergrund-Schmuggelindustrie bei Abfällen. 

 „Das Problem mit ausländischen Abfällen wird von allen Menschen in China verabscheut. Nachdem sich die Wirtschaft und die Gesellschaft entwickelt haben, sind nun die Nachteile importierter Abfälle aufgetaucht“, sagte Guo Jing, Chef der Internationalen Abteilung des chinesischen Umweltschutzministeriums im Dezember 2017. 

Nachdem China die Kontrolle über importierte Festabfälle verstärkt hat, stehen viele westliche Länder nun vor dem gravierenden Problem, dass sie keine ausreichenden Kapazitäten für die Wiederaufbereitung haben. Dazu sind sie mit möglichen Umweltverschmutzungen konfrontiert.  

Der Anführer der Wiederaufbereitungs-Industrie in Großbritannien haben am 31. Dezember zugeben müssen, dass sie „keine Idee“ hätten, wie sie mit dem Verbot umgehen würden, wenn es in Kraft tritt. Die Vertreter merkten an, dass hunderttausende Tonnen an giftigem Plastik in Großbritannien verbrannt werden und nicht aufbereitet werden könnten, wie die Tageszeitung The Telegraph berichtete. Großbritannien verschickt gegenwärtig ungefähr zwei Drittel seines Mülls nach China, um ihn dort wieder aufbereiten zu lassen. Dabei handelt es sich pro Jahr um ungefähr 500.000 Tonnen, wie The Telegraph berichtete.  

„Die Abhängigkeit der „exportierenden Länder“ vom Recycling Markt in China wurde in den letzten Jahren immer offensichtlicher. Doch nun ist es an der Zeit, dass diese Länder ihr Müllproblem selbst in die Hand nehmen und die Verantwortung nicht mehr an andere Entwicklungsländer abwälzen“, sagte Lin Ziquan, ein Freiwilliger für Umweltschutzaufgaben mit Sitz in Beijing.  

Er fügte hinzu: „Die Welt kann nicht damit fortfahren, das gegenwärtige Abfall-Konsummodell fortzuführen, das im Wesentlichen auf einem uneingeschränkten Wachstum in einer im Endeffekt beschränkten Welt besteht. Die Regierungen und Firmen aus dem Privatsektor sollten daher weniger neue Plätze suchen, in welche sie ihren Müll exportieren. Stattdessen sollten sie Wege finden, um einfach die Menge an Müll zu reduzieren, die wir täglich reduzieren.“

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Abfall,Verbot,Import, Umweltschutz