Außenwirtschaft
Ausländische Direktinvestitionen in China steigen auf Allzeithoch
Ausländische Direktinvestitionen (FDI) in das chinesische Festland sind im Jahr 2017 stetig gestiegen. Das Handelsministerium gab am Dienstag eine Zunahme der FDI um 7,9 Prozent auf ein Allzeithoch von 878 Milliarden Yuan bekannt. Im vergangenen Jahr seien zudem 35652 ausländisch finanzierte Unternehmen gegründet worden, 27,8 Prozent mehr als im Vorjahr.
Tang Wenhong vom Handelsministerium führte den positiven Trend auf ein besseres Geschäftsumfeld sowie eine bessere Verteilung der Investitionen zurück. Die Auslandsinvestitionen Chinas gingen im selben Zeitraum zurück.
Im vergangenen Jahr habe die Regierung Bestimmungen und Verfahren für ausländische Direktinvestitionen gelockert, sagte Tang. „Die Struktur ausländischer Investitionen hat sich weiter verbessert. Geldflüsse in High-Tech-Dienstleistungen stiegen um 93,2 Prozent auf 185 Milliarden Yuan“, fügte er hinzu. In die High-Tech-Fertigung flossen 66,6 Milliarden Yuan, ein Anstieg von 11,3 Prozent.
Zentralchina verzeichnete einen noch schnelleren Anstieg von Investitionen. Dort wurden mit 56,1 Milliarden Yuan 22,5 Prozent mehr investiert als im Vorjahr. Nach Ansicht von Tang würden die ausländischen Investitionen in diesem Jahr stabil bleiben, trotz des langsameren Wachstums und der unsicheren Lage der Weltwirtschaft.
Im Gegensatz dazu zeigen die Zahlen des Handelsministeriums einen Rückgang von Chinas Auslandsinvestitionen, was auf entsprechende Schritte der Regierung zurückgeführt wird.
Chinas Investoren wendeten insgesamt 120 Milliarden US-Dollar für 6236 Unternehmen in 174 Ländern und Gebieten auf, ein Rückgang von 29,4 Prozent. „Die irrationalen Auslandsinvestitionen sind gebremst worden“, sagte Han Yong vom Handelsministerium dazu. Diese Investitionen waren in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen, doch hatten Chinas Behörden kürzlich striktere Richtlinien verhängt und eine sorgfältigere Prüfung dieser Zahlungen gefordert.
Im August erließ der Staatsrat Regeln, nachdem Investitionen in die Sektoren Immobilien, Hotels, Kinos und in die Unterhaltungsindustrie reglementiert und Sektoren wie Glücksspiel vollständig für chinesische Investoren untersagt werden. Nicht-finanzielle Direktinvestitionen mit Bezug zur Seidenstraßeninitiative werden gefördert. Bisher haben Investoren 14,4 Milliarden US-Dollar in die entsprechenden Länder investiert.