Aufenthaltsgenehmigung

Beijing erwägt Visa für ausländische Hausangestellte

24.01.2018

Die Nachfrage nach Hausangestellten steigt, da mehr Familien ein zweites Kind haben.


Die Behörden in Beijing erwägen, die Regeln für ausländische Hausangestellte zu ändern, was es für Spitzentalente aus dem Ausland leichter machen würde, sich in der chinesischen Hauptstadt niederzulassen. Die Handelskommission der Stadt hatte bekannt gegeben, dass die Behörden einen Vorschlag abwägen, laut dem Hausangestellten ausländischer Führungskräfte sowie einigen Arbeitern aus Hongkong und Macao Arbeits- und Aufenthaltsgenehmigungen geboten werden sollen. Genehmigungen werden für die Dauer ihrer Verträge mit ihren Arbeitgebern gültig sein, solange sie persönliche Garantien geben können, sagte die Behörde. Wenn der Plan genehmigt wird, wird Beijing die zweite Stadt auf dem chinesischen Festland werden, die ausländische Hausangestellte zulässt; bislang hatte dies nur in Shanghai gegolten, wo die Maßnahme im Bezirk Pudong im Jahr 2017 eingeführt worden ist.

China untersagte 1996 die Einstellung von Ausländern. Seither haben Expats, die Hausangestellte aus dem Ausland einstellen wollten, keine Arbeitserlaubnis für sie erhalten. Die einzige Ausnahme sind Diplomaten, denen es erlaubt ist, Angestellte aus ihrem Land mitzubringen. Um das Gesetz zu umgehen, kommen ausländische Hausangestellte – meist Filipinos – oft mit einem Touristenvisum nach China. Wenn das Visum abläuft, beantragen sie entweder eine Verlängerung oder versuchen, ein Geschäftsvisum zu erhalten.

Zhao Zheng, Projektmanager in einer staatseigenen Firma, die er nicht namentlich nennen wollte, hat zwei philippinische Dienstmädchen beschäftigt, während er drei Jahre in Südostasien gearbeitet hat. „Das Gehalt ist aus meiner Sicht niedrig und ihre Arbeit ist viel besser als die von den Dienstmädchen, die ich in China hatte“, sagte er. Zhao kehrt zweimal im Jahr für einen einmonatigen Urlaub nach Beijing zurück und nimmt die beiden Dienstmädchen mit.

Die Nachfrage nach Hausangestellten steige in den Großstädten, und die Menschen seien bereit, höhere Gehälter für besseren Service zu zahlen, sagte Bi Guoxing von 58 Daojia, einer Agentur, die eine Reihe von Dienstleistungen anbietet, darunter Reinigungs- und Haushaltsdienstleistungen. Jedoch sagte Bi, dass so gut Filipinas als Hausangestellte auch sein mögen, die Firma solche Dienstmädchen nicht zur Verfügung stellen kann, weil das chinesische Gesetz Einzelpersonen verbietet, Ausländer einzustellen, seien sie von den Philippinen oder anderen Ländern. „Die steigende Nachfrage nach philippinischen Hausmädchen kann auf die besseren Lebensbedingungen der Menschen zurückgeführt werden, die den Service für mehr Chinesen erschwinglich machen“, sagte er. „Da immer mehr Familien ein zweites Kind haben, brauchen sie einen professionelleren Angestellten, der im Haus hilft.“ Bi fügte hinzu, dass sein Unternehmen chinesische Hausangestellte, die von philippinischen Dienstmädchen ausgebildet wurden, zu geringfügig höheren Gehältern – 6.000 bis 6.500 Yuan (765 bis 827 Euro) pro Monat – anbiete. Eine durchschnittliche chinesische Haushaltsgehilfin bekommt 5.000 Yuan pro Monat.



Diesen Artikel DruckenMerkenSendenFeedback

Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Beijing, Hausangestellte, Expats