Nyingchi - eine andere Seite Tibets
Nyingchi liegt in einem langen, aber relativ schmalen Gebiet der weltweit höchsten Berge. Es erstreckt sich genau über Tibets südliches Ende in die benachbarten Provinzen Yunnan und Sichuan hinein. Kräfte der Erde, die Plattentektonik, sind für diese Landschaft verantwortlich. Über zahllose geologische Zeitalter hinweg hat sich die Oberfläche unseres Planeten langsam, fast unmerklich, bewegt. Eine Ausnahme stellen nur Erdbeben dar. Die Platte, auf der der heutige indische Subkontinent liegt, bewegt sich mit unverstellbarer Kraft langsam nordwärts. Dabei türmt er einen früheren Meeresboden auf. Dadurch wurde der Himalaya gebildet.
Nyingchi umfasst viele schneebedeckte Berge bis zu einer Höhe von 7782 Meter. Dazu zählt beispielsweise der Namjagbarwa. Die Täler Nyingchis liegen viel tiefer als das riesige Qinghai-Tibet-Plateau. Die tiefsten liegen auf 900 Meter Höhe. Die durch den jahreszeitlichen Monsun ausgelösten Luftmassen bewegen sich von Südasien aus hoch. Dadurch ist Nyingchi generell feuchter und wärmer. Im Sommer fällt merklich Niederschlag. Unter der Schneegrenze sind die Hänge grün. Sie tragen dichte Wälder mit großer Biodiversität. Eine Vielzahl landwirtschaftlicher Farben, wie gelbe Rapsblüten, breiten sich auf tiefer gelegenen Gebieten neben azaleen-bewachsenen Wiesen aus. Im Frühling blühen farbenfrohe Pfirsichbäume.