Technologische Entwicklung
China im Halbleiter-Fieber
Um der kostspieligen Abhängigkeit von Halbleiter-Importen zu entkommen, verstärkt China seine Anstrengungen diese selbst herzustellen. Daher entstehen in diesem Jahr in etlichen Provinzen neue Fabriken und Forschungszentren.
Technikerinnen kontrollieren Chips in einem Technologieunternehmen in Guigang, in dem Autonomen Gebiet Guangxi Zhuang
Innerhalb der nächsten zwei bis drei Jahre plant China mindestens 46 Halbleiterprojekte mit großem Budget, um im Zuge der nationalen Strategie die Abhängigkeit von ausländischer Chip-Fertigung und Designtechniken zu reduzieren. Dies lässt sich aus den Plänen der einzelnen Provinzen für die wichtigsten Projekte dieses Jahr erkennen.
Diese Entwicklung geht einher mit Chinas Ausweitung seiner Forschung und Entwicklung von Chip-Technologien, um so die Kluft zwischen der chinesischen Schaltungs-Industrie und der in weltmarktführenden Ländern zu schließen. Um dieses Ziel zu erreichen, werben viele Provinzen und Gemeinden Halbleiterunternehmen an, damit diese dort Fabriken oder Forschungszentren errichten.
In der Provinz Guangdong sind zur Zeit zwei Halbleiterprojekte mit einer Gesamtinvestitionssumme von 18,6 Milliarden Yuan (2,92 Milliarden US-Dollar) im Entstehungsprozess, die bis 2020 beendet werden sollen. Zwei weitere Projekte mit einer Gesamtsumme von 4,6 Milliarden Yuan (722 Millionen US-Dollar) werden laut den Provinzplänen voraussichtlich noch dieses Jahr beginnen.
Zur selben Zeit befinden sich in der Provinz Jiangsu 15 Halbleiter-Projekte entweder bereits in der Entstehung oder in Planung. Darunter fallen Anlagen, die Chips für Kameras und Autos herstellen sowie Fabriken, die Halbleiterequipment produzieren. Unternehmen wie Tsinghu Unigroup oder SK Hynix nehmen an diesen Projekten teil.
In der Provinz Anhui werden gemäß den Plänen der Lokalregierung zwei Halbleiterprojekte mit einer kombinierten Investitionssumme von 3 Milliarden Yuan (471 Millionen US-Dollar) gebaut.