Initiative Blauer Himmel zielt auf Dieselfahrzeuge

04.06.2018

Plan zur Verminderung der Luftverschmutzung vorgelegt

In einem am Freitag veröffentlichten Bericht legt das chinesische Umweltministerium die bislang schärfste Abgasregelung zur Reduzierung des Schadstoffaustoßes vor.

Um die Luftverschmutzung zu bekämpfen, wolle das Ministerium die Aufsicht über die Qualität der Dieselkraftstoffe und der Dieselmotoren verstärken und die Verlagerung des Frachtverkehrs auf die Schiene vorantreiben, heißt es in dem Bericht.

Schadstoffemissionen aus Diesellastwagen seien für 57,3 Prozent des gesamten Ausstoßes von Stickstoffoxid und 77,8 Prozent der Feinstaubbelastung im gesamten Land verantwortlich, obwohl sie nur 7,8 Prozent aller auf Chinas Straßen zugelassenen Kraftfahrzeuge stellten. Der Autoverkehr sei in China mittlerweile eine Hauptquelle der Luftverschmutzung.

Im Jahre 2017 war China das neunte Jahr in Folge der weltgrößte Hersteller und Käufer von Kraftfahrzeugen. Ende letzten Jahres betrug die Zahl der zugelassenen Kraftfahrzeuge 310 Millionen und lag damit um 5,1 Prozent über der Zahl des Vorjahres.

Dieser Fahrzeugbestand emittiere rund 43,59 Millionen metrische Tonnen Schadstoffe, 2,5 Prozent weniger als im Vorjahr, so der Bericht.

Yin Hang, Leiter der Forschungsabteilung der Abteilung für Schadstoffemissionen im Kraftverkehr unter dem Umweltministerium, sagte, dass China in den letzten fünf Jahren mehr als 20 Millionen veraltete Dieselfahrzeuge stillgelegt habe.

Yin sagte kürzlich auf einem Forum zur Kontrolle der Luftverschmutzung, dass das Land im Sinne einer Verminderung der Schadstoffemissionen weiterhin die Produktion, die Nutzung und die Stilllegung von Kraftfahrzeugen überwachen werde.

Im Jahr 2017 verboten zur Verbesserung der Luftqualität Häfen in Tianjin und in der Provinz Shandong den Einsatz von Diesellastkraftwagen zum Transport von Kohle im Bereich des Bohai Meeres.

Nach Angaben des Umweltministeriums habe eine Untersuchung der hauptsächlichen Luftverschmutzer in fünfzehn chinesischen Städten gezeigt, dass der lokale Straßenverkehr zwischen 13,5 und 41 Prozent zur Feinstaubbelastung beitrage.

In Beijing steht dieses Jahr in Sachen Luftreinheit der Kampf gegen Autoabgase im Mittelpunkt.

Kraftfahrzeuge mit hoher Schadstoffemission würden aus dem Verkehr gezogen. Ihr Betrieb sei innerhalb des 6. Ringes nicht länger zulässig, verkündete im Januar Bürgermeister Chen Jining auf der 1. Tagung des 15. Beijinger Volkskongresses.

Liu Bingjiang, Leiter der Abteilung für Luftqualität beim Umweltministerium, sagte: "Den Schadstoffausstoß des Autoverkehrs anzugehen ist die gebotene Maßnahme im Kampf gegen den Smog über der Stadt. Studien haben erwiesen, dass der Straßenverkehr mittlerweile die Hauptursache für die Luftverschmutzung in Beijing ist."

Die Faktoren, die maßgeblich zur Verschmutzung der Beijinger Luft beitragen, haben sich dramatisch verändert: zum Energieaufkommen der Hauptstadt trage Kohle nur noch zu zehn Prozent bei. Zudem seien derzeit mehr als 80 Prozent der Wirtschaftsbetriebe der Stadt im Dienstleistungssektor angesiedelt, sagte Liu auf einer Pressekonferenz.

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Blauer Himmel,Dieselfahrzeuge