Zehn Jahre Hochgeschwindigkeitszüge in China

Quelle: german.china.org.cn
02.08.2018
 

Ein Schnellzug zwischen Beijing und Tianjin verlässt am 1. August 2018 den Beijinger Südbahnhof.


An Bord des Zugs C2022 läuft Zugbegleiterin Xu Ying den Gang hinab, um das Gepäck auf seinen korrekten Platz sowie die Hygienebedingungen zu überprüfen. Der Hochgeschwindigkeitszug fährt mehr als 300 Stundenkilometer und braucht nur 35 Minuten von Tianjin nach Beijing. Während der Fahrt vertreiben sich die Passagiere die Zeit mit dem Lesen von Zeitschriften, sie verbergen sich hinter ihren Telefonen oder schlafen einfach ein. „Die Hochgeschwindigkeitszüge sind heute nicht mehr so fremd wie vor zehn Jahren“, sagte Xu. „Damals verließen viele ihre Plätze, um sich umzuschauen. Selbst für die Toiletten interessierten sich viele Neugierige.“

 Am 1. August 2008 wurde der Hochgeschwindigkeitszug zwischen Beijing und Tianjin in Betrieb genommen, somit war Chinas erste Hochgeschwindigkeitsstrecke eröffnet.

 

Von Seltenheit zu Routine

 

Während der Olympischen Spiele wollten viele Besucher, auch die aus dem Ausland, eine Reise mit dem Hochgeschwindigkeitszug erleben. Die Zahl der täglichen Fahrten zwischen Beijing und Tianjin stieg von 94 auf 217 und im vergangenen Jahrzehnt reisten mehr als 250 Millionen Gäste damit.

 

Schnelleres Reisen

 

Die erste Hochgeschwindigkeitstrasse im Autonomen Gebiet Innere Mongolei in Nordchina ist am Dienstag fertiggestellt worden. Die Hochgeschwindigkeitsstrecke soll bereits Ende 2019 zusammen mit der noch im Bau befindlichen Strecke Beijing – Zhangjiakou den Betrieb aufnehmen. Die beiden Linien werden die Reisedauer zwischen Beijing und Hohhot von derzeit neun auf weniger als drei Stunden verkürzen.

Die Länge der Hochgeschwindigkeitsstrecken in China stieg von null vor zehn Jahren auf 25.000 km im Jahr 2017 und macht heute 66 Prozent der weltweiten Länge aus. Mehr als 4000 Bulletzüge in China befördern jeden Tag vier Millionen Fahrgäste. Die neuen Fuxing-Hochgeschwindigkeitszüge reisen bei 350 km/h von Beijing nach Shanghai und brauchen dafür nur vier Stunden und 18 Minuten. Bis zum Jahr 2020 wird Chinas Hochgeschwindigkeitsnetz eine Länge von 30.000 km haben. 80 Prozent der großen Städte werden dann von Hochgeschwindigkeitslinien abgedeckt.

 

Wirtschaft auf der Überholspur

 

Eine nationale Strategie aus dem Jahr 2014 soll die Strecken fördern und in die regionale Entwicklung von Beijing, Tianjin und der Provinz Hebei integrieren.

Die Hochgeschwindigkeitsstrecke steht symbolisch für die neue Struktur der chinesischen Wirtschaft, die alle Bereiche der Gesellschaft beeinflusst. Bis Ende 2017 haben Chinas Hochgeschwindigkeitszüge mehr als sieben Millionen Passagiere befördert. Die Warenlieferung durch Hochgeschwindigkeitszüge hat im Jahr 2016 begonnen, wobei mehr als 500 Städte derartige Pilotprojekte für den Express-Service umgesetzt haben.

Chinas Schnellzugnetz expandiert ins Ausland. Im Jahr 2014 schloss China in der Türkei ein Abkommen über den Bau der ersten ausländischen Hochgeschwindigkeitsstrecke ab. Im Juni 2015 unterzeichneten China und Russland ein Projekt über eine 770 Kilometer lange Strecke zwischen Moskau und Kasan. Im Oktober 2015 vereinbarten China und Indonesien, ein Joint Venture für den Bau einer Hochgeschwindigkeitsstrecke zwischen Jakarta und Bandung zu errichten.


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Schlagworte: Hochgeschwindigkeitszug,Beijing,Tianjin,China,Schnellzug

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