Sichuan: „Eine der ärmsten Ecken Chinas“ aus der Armut befreit
Ein Drohnenfoto von einem Kindergarten, einem Basketballplatz und einem Industriepark im Dorf Suosuolada im Landkreis Zhaojue im Autonomen Bezirk Liangshan. (Foto vom 10. August 2020)
Die chinesische Provinz Sichuan, deren Berggebiete seit langem Orte bitterer Armut gewesen waren, erklärte am Dienstag, sie habe nun endlich allen Bezirken das Armutsetikett abstreifen können. Der Provinzregierung von Sichuan zufolge seien sieben Landkreise in der Autonomen Präfektur Liangshan der Yi-Nationalität als die letzte Gruppe der gesamten Provinz von der nationalen Armutsliste gestrichen worden.
In Liangshan lebt Chinas größte Gemeinde der Yi-Nationalität. Der autonome Bezirk ist auch eines der Gebiete, in dem die Leibeigenschaft[O1] am spätesten abgeschafft wurde. Der Bezirk hatte lange Zeit mit der Armut zu kämpfen, die auf unwegsames Gelände und eine raue natürliche Umgebung zurückzuführen war. Früher waren elf der 17 Kreise in Liangshan als besonders arm eingestuft gewesen, wo die Gesamtzahl der armen Bevölkerung sich auf 970.000 belief.
In den letzten fünf Jahren hat der Bezirk aber eine massive Kampagne zur Armutsbekämpfung durchgeführt, wobei über 10.000 Kilometer an Landstraßen gebaut, 350.000 Einwohner in staatlich finanzierte Wohnungen an neuen Standorten umgesiedelt und 215 Dörfern bei der Entwicklung ihrer kollektiven Wirtschaft geholfen worden sind. Mehr als 11.000 Beamte wurden zur Unterstützung der Armutsbekämpfung in die Dörfer geschickt. Die real eingetroffenen Finanzmittel zur Armutsbekämpfung betrugen 2,3 Milliarden Yuan (351 Millionen US-Dollar).
Bis Ende 2019 war die Armutsquote in Liangshan nach Angaben der Provinzregierung auf vier Prozent gesenkt worden. Ihre Schwerpunktarbeit im nächsten Schritt werde zukünftig entsprechend von der Beseitigung der absoluten auf die der relativen Armut verlagert, um Menschen mit niedrigeren Einkommen zu helfen, so die Sichuaner Behörde für Armutsbekämpfung weiter.