Der selbstfahrende Bus Apollo von Baidu in einem Park im Beijinger Stadtteil Haidian. (Foto von Pang Zhengzheng/China Daily)

Eine Sicherheitsrichtlinie für den Einsatz von fahrerlosen (autonomen) Fahrzeugen im öffentlichen Nahverkehr solle Chinas führende Position bei der Verbreitung und Kommerzialisierung der Technologie für autonomes Fahren weiter stärken, so Experten.

Die am Dienstag vom Verkehrsministerium herausgegebene Richtlinie gilt für autonome Fahrzeuge sowohl im Personen- als auch im Güterverkehr wie Taxis, Busse und Lastwagen.

In autonomen Fahrzeugen für den Gütertransport und Taxis mit bedingten Automatisierungssystemen muss demnach ein Fahrer dabei sein. Vollautonome Taxis dagegen können mit der Genehmigung der örtlichen Behörden in ausgewiesenen Gebieten verkehren und von einem Sicherheitsinspektor aus der Ferne überwacht werden, heißt es in der Leitlinie. Die Sicherheitsinspektoren sollten rechtzeitig eine professionelle Ausbildung im Bereich der selbstfahrenden Technologie erhalten, die Bestimmungen der Straßenverkehrssicherheitsgesetze und -verordnungen beherrschen und in der Lage sein, in Notfällen die manuelle Kontrolle über solche Fahrzeuge zu übernehmen, heißt es weiter.

Außerdem sollten selbstfahrende Technologien im Personenverkehr mit Bedacht eingesetzt werden. Fahrerlose Busse sollten auf festen Strecken mit einfachen Straßenverhältnissen verkehren, während fahrerlose Taxis in Gebieten mit guten Verkehrsbedingungen eingesetzt werden sollten, wo die Risiken überschaubarer sind.

Im Güterverkehr sollte die Technologie für den Punkt-zu-Punkt-Transport auf der Autobahn oder auf sicheren und kontrollierten Straßen in Städten eingesetzt werden. Die Beförderung gefährlicher Güter mit autonomen Fahrzeugen ist verboten.

Betreiber, die fahrerlose Fahrzeuge für den öffentlichen Verkehr einsetzen, sollten zertifiziert sein und sicherstellen, dass ihre Fahrzeuge auffällige Muster, Farben, Schilder oder Wörter haben, um andere Fahrer eindeutig darüber zu informieren, dass es sich um ein autonomes Fahrzeug handelt.

„Die Richtlinie ist von großer Bedeutung für die Förderung der Entwicklung autonomer Busse", wird Bai Wenxi, Chefökonom bei IPG China, von Beijing Business Today zitiert. Die Richtlinie werde dazu beitragen, das öffentliche Bewusstsein und die Akzeptanz der selbstfahrenden Technologie zu verbessern, da sie standardisierte Betriebsverfahren und Sicherheitsmaßnahmen vorsehe, um fahrerlose Busse sicherer und zuverlässiger zu machen, und außerdem politische Unterstützung und rechtlichen Schutz biete.

Pan Jun, ein leitender Berater bei Bain & Company, sagte: „Mit kontinuierlichen Fortschritten in Technologie und Politik werden autonome Busse in naher Zukunft voraussichtlich weit verbreitet sein und sogar allmählich herkömmliche Busse ersetzen und so zu einem wichtigen Bestandteil des öffentlichen Nahverkehrs werden.“

In Anbetracht der langfristigen Aussichten hat China bereits im Jahr 2015 die selbstfahrende Technologie als eine wichtige Richtung für die künftige Umgestaltung und Modernisierung der Automobilindustrie erkannt und anschließend 2018 einen Strategieentwurf für Innovation und Entwicklung intelligenter Fahrzeuge vorgestellt.