„Entsinisierung“ der Bildung
Neues Lehrbuch in Taiwan sorgt für Empörung
Nachdem eine Oberschullehrerin in Taiwan die neuen Lehrplanrichtlinien stark kritisiert hatte, erhielt das Thema große Aufmerksamkeit in den Medien. Der Plan sieht vor, große Teile traditioneller chinesischer Literatur aus den Lehrbüchern zu streichen, was sie als „schamlos“ bezeichnete. Auch Ma Ying-jeou, ehemaliger Leiter der Regionalbehörden, übte scharfe Kritik.
Die neuen Lehrplanrichtlinien auf der chinesischen Insel Taiwan haben kürzlich eine große Kontroverse ausgelöst, als eine dortige Oberschullehrerin die Streichung großer Teile traditioneller chinesischer Literatur aus den Lehrbüchern als „schamlos“ kritisierte. Ihre Äußerungen erhielten nicht nur breite Unterstützung von Studentengruppen auf der ganzen Insel, sondern wurden auch vom ehemaligen Leiter der dortigen Regionalbehörden Ma Ying-jeou geteilt.
Experten sagten am Dienstag, dass die „natürliche Unabhängigkeit“ der jungen Menschen in Taiwan in Wirklichkeit ein Ergebnis der „Entsinisierung“ der Bildung sei, der sie im Rahmen des Programms der Behörden der Demokratischen Fortschrittspartei (DPP) ausgesetzt seien. Diese Politisierung des Bildungswesens sei grundlegend fragil und zum Scheitern verurteilt, weil sie trotz aller Bemühungen der DPP nichts an der Tatsache ändern könne, dass ihre Blutlinie und ihre kulturellen Wurzeln aus China stammen und auch immer chinesisch sein werden.
Auf einer Pressekonferenz am 4. Dezember kritisierte Ou Kui-chih, eine Lehrerin für chinesische Literatur an der Taipei First Girls' High School, die aktuellen Lehrplanrichtlinien, die 2019 im Rahmen der Verlängerung des Bildungsprogramms in Taiwan von neun auf 12 Jahre eingeführt worden waren, als „schamlos“. Ou argumentierte, dass die Schüler nicht mehr in der Lage seien, wichtige Werte wie Integrität und Patriotismus aus den klassischen Schriften alter literarischer Meister zu lernen, berichteten lokale Medien. Sie übte generell starke Kritik an der Bildungsreform in Taiwan im Laufe der Jahre und sagte, sie sei von dem schlechten Prinzip der „Entsinisierung“ geleitet worden. Dieses würde Schulen, Lehrer und Schüler in einen „dunklen Bildungsabgrund“ führen.
Das Video von Ous Rede verbreitete sich bald viral in den sozialen Medien auf der Insel und viele teilten das „Gedicht von Scham und Integrität“ des Philologen Gu Yanwu aus der Qing-Dynastie (1644-1911), das bald auch auf Facebook zum Trend wurde.
Lokale Medien berichteten, dass der neue Lehrplan im Vergleich zum vorherigen Lehrplan 17 traditionelle chinesische Texte weniger empfiehlt, was bedeutet, dass die Hälfte des ursprünglichen Inhalts gestrichen wurde.
Der ehemalige Regionalführer auf der Insel, Ma Ying-jeou, sagte am Freitag, er bewundere Ou dafür, dass sie sich zu Wort gemeldet habe, während der stellvertretende Vorsitzende der Kuomintang (KMT), Sean Lien, sagte, dass die DPP die Richtlinien benutze, um Taiwaner zu „Analphabeten“ zu machen.
Mehrere lokale Medien und Kuo Jeng-liang, eine ehemalige Politikerin auf der Insel, wiesen darauf hin, dass die derzeitige regionale Führerin Tsai Ing-wen „schrecklich und ungeschickt“ darin sei, sich auf Chinesisch auszudrücken.
Doch während die DPP versucht, ihren Sezessionsplan voranzutreiben, wird die Tatsache immer bestehen bleiben, dass die Landsleute in Taiwan letztlich Nachkommen der chinesischen Nation seien, deren chinesisches kulturelles Erbe in ihren Genen verwurzellt sei.
Die National Taiwan University initiierte in den letzten Tagen eine Umfrage zu diesem Thema, an der insgesamt 1.814 Studenten teilnahmen, wobei 38 Prozent ihre Unterstützung für Ou zum Ausdruck brachten. Ihrer Ansicht nach ist klassisches Chinesisch ein wichtiger Teil des chinesischen Sprachunterrichts.













