Chinas nordostchinesische Provinzen sind in der aktuellen Wintersaison extrem beliebt bei Reisenden. Vor allem Harbin in Heilongjiang zieht mit seiner Eis- und Schneewelt etliche Touristen an.

Am Freitagabend wurde in Harbin, der Hauptstadt von Chinas nördlichster Provinz Heilongjiang, das Internationale Eis- und Schneefest eröffnet, das der aufkeimenden Eis- und Schneewirtschaft des Landes abermals neuen Schwung verleiht. Die am Nordufer des Songhua-Flusses, der durch die Stadt fließt, errichtete Harbin Ice-Snow World ist ein bedeutender Eis- und Schnee-Themenpark, der von Chinas führender Online-Reiseagentur Trip.com als der „beste Schnee- und Eistourismusort des Landes für Neujahrsreisen" aufgeführt wird.

In diesem Jahr wurden in dem 810.000 Quadratmeter großen Themenpark insgesamt 250.000 Kubikmeter Eis und Schnee aus dem Songhua-Fluss für die Herstellung von Skulpturen wie Schlössern und Türmen verwendet, die mit bunten Lichtern beleuchtet sind. Der Park bietet mehr als 20 Vergnügungsaktivitäten, darunter Eiskartrennen, Schneemobilrennen, Schneedriften und Schnee-Jo-Jo.

„Meine Frau und ich wollten eigentlich nach Thailand reisen, aber Kurzvideos, die im Internet über das Eis- und Schneevergnügen in Harbin kursierten, haben uns schließlich hierher angelockt. Deshalb sind wir jetzt hier", sagte Sun Chengzhe, ein Tourist aus der ostchinesischen Provinz Fujian.

In den nordostchinesischen Provinzen Heilongjiang, Jilin und Liaoning finden in diesem Winter zahlreiche weitere Eis- und Schneeaktivitäten statt, bei denen man die Volkskultur und die Eis- und Schneelandschaft hautnah erleben kann.

Die Provinz Jilin, die an Heilongjiang angrenzt, verfügt zum Beispiel über 75 Skigebiete und steht seit vielen Jahren an der Spitze der chinesischen Skigebiete.

Sergi Drago Gonzalez aus Spanien lobte das Skigebiet im Changbai-Gebirge als ebenbürtig mit den Skigebieten in den europäischen Alpen und den nordamerikanischen Rocky Mountains, die sich alle des weichen Pulverschnees rühmen, der bei Skifans so beliebt ist.

„Im Vergleich zu Europa ist der Schnee in den Skigebieten in Jilin weniger wetterabhängig, was ihn für kurze Skitouren bequemer und stabiler macht", sagte er.

Die nordostchinesischen Provinzen Liaoning, Jilin und Heilongjiang, die als älteste Industriestandorte Chinas bekannt sind, wurden einst als „Rostgürtel" bezeichnet, da diese Provinzen erhebliche Schwierigkeiten bei der wirtschaftlichen Umgestaltung und Entwicklung hatten.

Nun gilt aber festzuhalten, dass das Wirtschaftswachstum der Provinz Liaoning in den ersten drei Quartalen 2023 zum ersten Mal seit zehn Jahren den nationalen Durchschnitt übertraf, was zum Teil auf die wachsende Eis- und Schneetourismusbranche zurückzuführen ist. Die Provinz Jilin verzeichnete in den ersten drei Quartalen 2023 ein BIP-Wachstum von 5,8 Prozent und lag damit ebenfalls 0,6 Prozentpunkte über dem Landesdurchschnitt.

Obwohl das Wirtschaftswachstum der Provinz Heilongjiang in den ersten drei Quartalen des Jahres 2023 immer noch unter dem nationalen Durchschnitt lag, war die Wachstumsdynamik der tertiären Industrie mit einem Anstieg von 4,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr deutlich höher als die Wachstumsraten der ersten und sekundären Industrie.

Aus diesem Grund wird die Eis- und Schneewirtschaft zu den Schlüsselsektoren gezählt, die einen neuen Durchbruch bei der vollständigen Wiederbelebung Nordostchinas in der neuen Ära fördern sollen.