Chinas Markt für A-Aktien
Globale Vermögensverwalter erwarten Erholung in diesem Jahr
Globale Investmentbanken und Vermögensverwalter haben sich optimistisch geäußert, dass der Markt für chinesische A-Aktien in diesem Jahr einen Aufschwung erleben könnte, nachdem er sich im Jahr 2023 schlechter entwickelt hatte als die wichtigsten globalen Wettbewerber.
Nachdem der Referenzindex „CSI 300“ drei Jahre in Folge rückläufig war und im letzten Jahr sogar 11,38 Prozent verlor, rechnet Goldman Sachs nun mit einer 19-prozentigen Kursrendite für den Index in diesem Jahr, wobei die A-Aktien weiterhin als „übergewichtet“ (der Finanzbegriff „overweight“ spiegelt die Einschätzung wider, dass jene Aktion sich besser als der Durchschnitt entwickeln werden) und Sektoren wie Einzelhandel, Medien, Unterhaltung und Tech-Hardware positiv bewertet werden. Die US-Investmentbank erklärte in einem Bericht, dass die erwarteten Gewinne von Prognosen abhingen, wonach chinesische börsennotierte Unternehmen im Jahr 2024 ein Gewinnwachstum von etwa 8 bis 10 Prozent verzeichnen könnten. Dies sei ein entscheidender Faktor dafür, dass die Bewertungen sich tatsächlich so entwickeln können.
Die jüngsten Marktkorrekturen haben das Kurs-Gewinn-Verhältnis des „CSI 300“-Index, ein wichtiger Gradmesser für die Bewertung, auf den niedrigsten Stand seit Ende 2018 (10,5) gebracht, verglichen mit dem 10-Jahres-Durchschnitt von 12,51, so der Market Tracker Wind Info.
„Wir glauben, dass das Schlimmste vorbei ist und wir haben begonnen, optimistisch zu werden", erklärte Meng Lei, China-Aktienstratege bei UBS Securities, und fügte hinzu, dass der Markt für A-Aktien angesichts des Pessimismus der Anleger falsch bewertet worden sein könnte.
Die Unternehmensgewinne scheinen die Talsohle durchschritten zu haben und hätten sich seit dem dritten Quartal 2023 wieder schrittweise erholt, so Meng. Dieser Trend dürfte sich in diesem Jahr fortsetzen, da sich das nominale Bruttoinlandsproduktwachstum (BIP) angesichts einer sich erholenden Inflation und potenzieller politischer Unterstützung - einschließlich weiterer Senkungen des Mindestreservesatzes und der Zinssätze, einer Ausweitung des Haushaltsdefizits und weiterer Lockerungen im Immobiliensektor - beschleunige.
Chen Dong, Chefstratege für Asien und Leiter des Asien-Research bei Pictet Wealth Management, sagte, das Schweizer Unternehmen bleibe kurz- bis mittelfristig taktisch positiv für chinesische Aktien, da die wirtschaftliche Erholung Chinas zwar holprig sei, aber zu einer Verbesserung der Unternehmensgewinne und der Anlegerstimmung im Jahr 2024 führen könnte.
China wird am Mittwoch sein BIP-Wachstum für 2023 bekannt geben, das nach allgemeinen Erwartungen real etwas über 5 Prozent liegen wird. Für 2024 geht Chen davon aus, dass die Konjunkturmaßnahmen der Wirtschaft dabei helfen sollten, an Schwung zu gewinnen und ein reales BIP-Wachstum von 4,7 Prozent zu erreichen.