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Visafreiheit kommt bei italienischen Touristen sehr gut an

People.cn  |  
25.01.2024

Die Visafreiheit für Besucher aus einigen Ländern sei eine Chance für Nischentourismus-Orte in China ihr Potenzial für den internationalen Tourismus besser auszuschöpfen, erklärte Cristiano Varotti, der Ostasien-Manager der Italienischen Zentrale für Tourismus, in einem Interview am Freitag.

Zu den Top-Reisezielen, die von internationalen Reisenden besucht werden, gehören Beijing, Shanghai, Xi'an in der Provinz Shaanxi und Guilin in der autonomen Region Guangxi Zhuang. Die Visafreiheit mache aber auch zum Beispiel malerische Orte entlang der alten Seidenstraße und rund um das Jangtse-Delta für italienische Touristen sehr attraktiv, erklärte Varotti.

China hat im Dezember die Visafreiheit für Besucher aus Italien, Deutschland, Frankreich, den Niederlanden und Spanien eingeführt. Im Zuge der jüngsten Aktualisierung wurde im Januar auch die Schweiz auf die Liste der Länder gesetzt, aus denen Besucher ohne Visum nach China einreisen können, berichtete die Nachrichtenagentur Xinhua.

Die neue Richtlinie ermöglicht es gewöhnlichen Passinhabern aus den europäischen Ländern, bis zu 15 Tage visumfrei in China zu reisen.

Der italienische Staatsbürger Leonardo Cozzi plant einen China-Besuch im Februar. Er hebt die positiven Auswirkungen der Politik auf Reiseentscheidungen hervor, insbesondere für jüngere Touristen.

„Junge Menschen verschieben ihre Reisepläne gerne bis auf den letzten Drücker. Wenn für ein Reiseziel im Voraus ein Visum beantragt werden muss, kann es sein, dass sie einen anderen Ort wählen“, sagt Cozzi.

Für seine China-Reise im Jahr 2017 hatte der Italiener zwei Monate vor Abreise mit der Planung und Organisation begonnen, einschließlich eines dreiwöchigen Visumantragsverfahrens.

„Es ist jetzt viel bequemer. Diesmal habe ich ein einmonatiges Touristenvisum beantragt und es in nur fünf Tagen erhalten“, freut sich Cozzi. Während des bevorstehenden Frühlingsfestes wird er Chongqing im Südwesten Chinas besuchen.

Varotti vom italienischen Fremdenverkehrsamt bezeichnet die Gebiete um Chongqing und die Nachbarprovinz Sichuan als äußerst vielversprechende Reiseziele, ebenso wie den westlichen Teil der zentralchinesischen Provinz Hunan mit den Gebieten Zhangjiajie und Fenghuang sowie eine Gebirgsroute zwischen der südwestchinesischen Provinz Yunnan und dem autonomen Gebiet Xizang, die Städte wie Kunming, Dali, Lijiang und Lhasa verbindet.

Während der Kulturtourismus in beiden Ländern sehr beliebt ist, gilt vielen italienischen Touristen eine Reise nach China als „Fernreise“, bei der es nicht nur darum geht, Entfernungen, sondern auch sprachliche und kulturelle Unterschiede zu überwinden. Um es leichter zu machen, entscheiden sich die Touristen oft für Reisegruppen, berichtet Varotti.

Die Möglichkeit zur visafreien Einreise sein ein entscheidender Schritt zur Wiederbelebung des Tourismus, glaubt der Experte. Um mehr internationale Touristen anzuziehen, sollte sich die Branche zudem mehr auf die Imagewerbung konzentrieren, rät Varotti.

So sei beispielsweise Hotpot in Italien durchaus bekannt, aber die Menschen würden das beliebte scharfe Gericht nicht mit der Stadt Chongqing in Verbindung bringen, erklärt der Tourismus-Manager.

Er schlägt vor, die Zusammenarbeit zwischen Unternehmen zu fördern und mehr Tourismusprodukte zu schaffen, um den immer vielfältigeren Bedürfnissen internationaler Touristen besser gerecht zu werden.

Besseres Verständnis

Loredana Cursano und ihr Mann Giuseppe Russo, die in der Nähe von Mailands Chinatown leben, haben Wenzhou, eine Stadt in der ostchinesischen Provinz Zhejiang, als ihr nächstes Reiseziel in China gewählt.

„Wenzhou ist die Heimatstadt vieler chinesischer Migranten in Italien. Ich möchte die Heimatstadt meiner chinesischen Freunde sehen. Die 15-tägige visumfreie Reise ist genau das Richtige für uns, um eine Stadt mit ganzem Herzen zu erkunden“, gibt sich Cursano begeistert.

Ihre Offenheit und Einschätzung zu einem besseren Verständnis zwischen den Kulturen stehen im Einklang mit dem, was Präsident Xi Jinping bei mehreren Gelegenheiten bekräftigt hat - die Bedeutung der Öffnung und des Austauschs zwischen den Menschen.

Laut Xinhua unternimmt China daher kontinuierliche Anstrengungen, um die Öffnung auf hohem Niveau zu fördern, die Mobilität von Chinesen und Ausländern zu verbessern und den Austausch zwischen den Menschen zu unterstützen.

Am 11. Januar hat die chinesische Einwanderungsbehörde fünf weitere Maßnahmen zur Vereinfachung der Verfahren für ausländische Staatsangehörige eingeführt, die nach China einreisen, um Geschäfts-, Bildungs- und Tourismus-Reisen leichter zu machen.

Für Cursano war 1994 ein Wendepunkt in ihren Ansichten über China, als sie Beijing, Shanghai und Guilin besuchte. Das wahre China, so stellte sie fest, unterschied sich stark von der allgemeinen europäischen Wahrnehmung.

Inspiriert von der ersten Reise, sah Cursano Möglichkeiten der Zusammenarbeit zwischen China und Italien und ermutigte ihre Tochter Clotilde, die jetzt 15 Jahre alt ist, Chinesisch zu lernen.

Nun könne die Familie mit Hilfe ihrer Tochter besser mit den Einheimischen kommunizieren, freut sich Cursano, die mit ihrer Familie mehr vom Land erkunden möchte, um ein noch authentischeres China-Erlebnis zu haben.

Eine Überlegung sei es auch, Clotilde für weitere Studien nach China zu schicken, erklärt Cursano.

„Wenn wir zum ersten Mal in ein Land reisen, benutzen unsere Augen, danach benutzen wir unser Herz“, weiß die Italienerin.

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Quelle: People.cn

Schlagworte: Visafreiheit,Touristen,Italien