Chinas Handelsministerium
Wachstum des Außenhandels steht auf solidem Boden
China ist zuversichtlich, im Jahresverlauf eine stabile Entwicklung des Außenhandels aufrechterhalten zu können. Die Exporte des Landes würden 2024 eine bessere Position in der Wertschöpfungskette einnehmen, erklärte der chinesische Handelsminister Wang Wentao. Trotz des komplexen globalen wirtschaftlichen Umfelds und der Unsicherheiten biete der Importmarkt nach wie vor große Chancen, betonte er.
Der chinesische Außenhandelssektor habe in den ersten zwei Monaten des Jahres seine Wachstumsdynamik beibehalten, was ein positives Anzeichen darstelle, sagte Wang am Rande der zurzeit stattfindenden „Zwei Tagungen“, der äußersten bedeutungsvollen politische Ereignisse des Jahres für die Volksrepublik. Viele Unternehmen hätten im Ausland an Messen teilgenommen und seien dabei ihre Marktpräsenz auszubauen, fügte Wang hinzu.
Unterstützt werde die Entwicklung des Außenhandels vor allem durch eine stärkere industrielle Grundlage, reichliche Ressourcen und verbesserte Innovationskapazitäten, die mehr Exporte von Waren mit Mehrwert ermöglichen, verdeutlicht der Handelsminister. Gleichsam habe Chinas proaktiver Ansatz zur weiteren Marktöffnung auch mehr Importmöglichkeiten geschaffen.
Allerdings sehe sich Chinas Außenhandel auch mit Störfaktoren konfrontiert. Das schleppende Weltwirtschaftswachstum, der zunehmende Handelsprotektionismus und die wachsenden geopolitischen Spannungen hätten vor allem das Außenhandelsumfeld verschlimmert, erklärte Wang.
Aus einem Bericht des Internationalen Währungsfonds (IWF) geht hervor, dass im Jahr 2023 weltweit rund 3.000 restriktive Handelsmaßnahmen eingeführt wurden, ein deutlicher Anstieg gegenüber den 1.100 Maßnahmen im Jahr 2019. Die Welthandelsorganisation (WTO) prognostiziert für dieses Jahr nur ein mageres Jahreswachstum des globalen Warenhandelsvolumens von 3,3 Prozent, was deutlich unter dem historischen Durchschnitt von 4,9 Prozent liegt.
Dennoch will die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt den Schwierigkeiten und Unsicherheiten im Außenhandel begegnen. Zu den kurzfristigen Maßnahmen gehören die Verbesserung der Finanzdienstleistungen für die Im- und Exporte, die Förderung des Messewesens und die Vereinfachung des Visumverfahrens für Geschäftsleute. Mittel- und langfristig gesehen werde China darauf setzen, neue Impulse für den Außenhandel zu generieren, um eine qualitativ hochwertige Entwicklung des Sektors zu erreichen. Die Ausweitung des Handels mit Vorleistungsgütern, die Erleichterung des grenzüberschreitenden E-Commerce-Exports, die Förderung der Digitalisierung des Handels und dessen umweltfreundliche Entwicklung stünden ebenfalls ganz oben auf der Agenda, erklärte der Minister.
Einem im Januar veröffentlichten Bericht von CITIC Securities zufolge dürften Chinas Exporte bis 2024 um rund 2 Prozent wachsen, was eine Wende zum Guten bedeutet.
Liu Xiangdong, Forscher am China Center for International Economic Exchanges, erklärte, der Schlüssel zur Verringerung der Abhängigkeit von einem einzigen Markt und der schwachen Auslandsnachfrage liege in der Diversifizierung der Exportmärkte. Zudem könnten chinesische Unternehmen die E-Commerce-Plattformen besser nutzen, um sich an die veränderten Marktverhältnisse anzupassen und ihre globale Reichweite zu vergrößern.
Nicht zuletzt bekräftigte der Handelsminister auf der Pressekonferenz, dass die chinesische Wirtschaft nicht nur auf den Außenhandel setzt. Parallel dazu werde Beijing auch energischere und gezieltere Maßnahmen ergreifen, um den Konsum anzukurbeln. Mittlerweile sei der Binnenkonsum zu einem wichtigen Wachstumsmotor des Landes geworden. Im Jahr 2023 konnte dieser Sektor 82,5 Prozent zum BIP-Wachstum des Landes beitragen, so Wang.