Finanzierungskosten
Chinas Regulierungsbehörden sorgen für noch bessere Bedingungen
Wie unter anderem der Gouverneur der chinesischen Zentralbank ankündigte, werden die Finanzierungskosten in diesem Jahr weiter sinken. Konkret deutete er auf einer Pressekonferenz während der laufenden Sitzung des 14. Nationalen Volkskongresses (NVK) eine weitere Senkung des Mindestreservesatzes (RRR) an.
Chinas politische Entscheidungsträger werden in diesem Jahr die Finanzierungskosten weiter senken, für ausreichend Liquidität sorgen und den Schutz der legitimen Rechte der Kapitalmarktinvestoren verbessern. Auf diese Weise solle ein akkommodierendes finanzielles Umfeld für die wirtschaftliche Erholung des Landes geschaffen werden, erklärten Beamte am Mittwoch.
Pan Gongsheng, Gouverneur der chinesischen Zentralbank (PBOC), sagte, dass China immer noch Spielraum für eine weitere Senkung des Mindestreservesatzes (RRR) – also des Anteils des Geldes, den die Kreditgeber als Reserven halten müssen – habe, da verstärkte makroökonomische Anpassungen erforderlich seien, um mit der sich verändernden Situation im In- und Ausland fertig zu werden.
Auf einer Pressekonferenz während der zweiten Tagung des 14. Nationalen Volkskongresses (NVK) am Mittwoch sagte Pan, dass der durchschnittliche RRR des chinesischen Bankensektors nach einer Senkung um 50 Basispunkte im Februar derzeit bei 7 Prozent liege und noch weiter gesenkt werden könne.
Die Gesamtfinanzierungskosten würden weiter gesenkt, da die PBOC die Aufrechterhaltung der Preisstabilität und die Förderung einer moderaten Preiserholung als wichtige Aspekte der geldpolitischen Anpassungen betrachte und dabei auch die Solidität der Bankbilanzen berücksichtige.
„Wir haben immer noch genügend Instrumente und genügend politischen Spielraum“, betonte Pan und fügte hinzu, dass die Zentralbank auch eine Darlehensfazilität einrichten werde, um gezielt technologische Innovationen zu unterstützen.
Pan führte weiter aus und ließ wissen, dass Faktoren wie die Verringerung der Kluft zwischen inländischen und ausländischen geldpolitischen Zyklen, die Abschwächung der Aufwertungsdynamik des US-Dollars und die zunehmende Nutzung der chinesischen Währung (Renminbi) im Außenhandel mehr Spielraum für geldpolitische Anpassungen Chinas böten und förderlich für die Wechselkursstabilität des Renminbi seien.
In dem am Dienstag vorgelegten Arbeitsbericht der Regierung wird eine umsichtige, flexible, angemessene, zielgerichtete und wirksame Geldpolitik versprochen, während gleichzeitig Anstrengungen unternommen werden, die grundlegende Stabilität des Kapitalmarktes zu verbessern.
Chinas politische Entscheidungsträger würden nicht zögern, entschlossene Maßnahmen zu ergreifen, um Marktversagen zu korrigieren und systemischen Risiken vorzubeugen, falls der Kapitalmarkt extreme Volatilität erfahren sollte, versicherte Wu Qing, Vorsitzender der chinesischen Wertpapieraufsichtsbehörde (CSRC). Das Büro werde Regelungslücken – etwa bei fingierten Scheidungen, Leerverkäufen und der Refinanzierung von Wertpapieren – schließen, um die illegale Verringerung des Aktienbesitzes von Großaktionären weiter einzuschränken, und die relevanten Vorschriften zur besseren Regulierung des sog. quantitativen Handels (Aktienstrategien, die auf statistischen Erkenntnissen basieren und mit Hilfe von Codes und Algorithmen zusammengetragen werden) verbessern, um die Fairness des Marktes weiter zu gewährleisten.
Außerdem sollen strengere Standards für die Aufhebung der Börsennotierung („Delisting“) eingeführt werden, während gegen börsennotierte Unternehmen, die jahrelang keine Dividenden ausschütten, zwingende Maßnahmen ergriffen werden, kündigte Wu an. Ferner werde die CSRC börsennotierte Unternehmen dazu ermutigen, jedes Jahr mehrere Dividenden auszuschütten – insbesondere vor dem Frühlingsfest zu Beginn des Jahres.