Chinas Tech-Konzern ByteDance hat Gerüchte dementiert, nach denen die beliebte Kurzvideoplattform TikTok verkauft werden soll. Gerüchten zufolge sei ein Milliarden-Deal mit dem Spieleentwickler Activision geplant. Vor allem amerikanische Politiker drängen auf ein solches Geschäft.

Das chinesische Technologieunternehmen ByteDance, Muttergesellschaft der Kurzvideoplattform TikTok, hat am Sonntag Berichte über angebliche Verkaufsabsichten dementiert. Zuvor hatten Berichte die Runde gemacht, dass ein amerikanischer Geschäftsmann an das Unternehmen herangetreten sei, um eine mögliche Übernahme von TikTok zu erwirken. Gründer Zhang Yiming habe mit niemandem derartige Gespräche geführt, betonte das Unternehmen.

Amerikanische Parlamentarier drängen derzeit auf ein Gesetz, das ByteDance zwingen würde, TikTok zu veräußern, um einem Verbot in den USA zuvorzukommen. Vor diesem Hintergrund kursieren in einigen Medien Gerüchte über Gespräche zum Verkauf von TikTok an einen in den USA ansässigen Geschäftsmann.

Das Wall Street Journal berichtete am Samstag, dass Bobby Kotick, der ehemalige Chef des Videospielunternehmens Activision, an Zhang herangetreten sei und sein Interesse bekundet habe. Der Preis für TikTok wird auf mehrere hundert Milliarden US-Dollar geschätzt. ByteDance erklärte daraufhin am Sonntag, die Berichte seien unzutreffend.

Eine parteiübergreifende Gruppe von amerikanischen Abgeordneten hat am Dienstag einen Gesetzesentwurf eingebracht, der ByteDance 165 Tage Zeit gibt, um TikTok zu veräußern. Andernfalls drohe ein Verbot.

Ein Sprecher von TikTok erklärte der Global Times: „Dieser Gesetzentwurf ist ein totales Verbot von TikTok, egal wie sehr die Verfasser versuchen, dies zu verschleiern. Dieses Gesetz tritt die Rechte von 170 Millionen Amerikanern nach dem ersten Verfassungszusatz mit Füßen und beraubt fünf Millionen kleine Unternehmen einer Plattform, auf die sie angewiesen sind, um Wachstum zu schaffen und Arbeitsplätze zu generieren.“

Am Donnerstag stimmte der Energie- und Handelsausschuss des Repräsentantenhauses mit 50 zu 0 Stimmen für einen Gesetzesentwurf, der die Nutzung von TikTok in den USA verbieten könnte. Marktbeobachter sagten, dies sei ein Zeichen für eine erbitterte Jagd der Politiker und des Kapitals auf die beliebte App auf dem amerikanischen Markt, was zu einer weiteren Erosion in den Beziehungen zwischen China und den USA führen könnte.