Berichterstattung über die „Zwei Tagungen“
Ausländische Reporter gewinnen Einblicke in Chinas einzigartiges System
Die „Zwei Tagungen“ in Beijing sind gerade zu Ende gegangen – Zeit für die internationalen Reporter, um Bilanz zu ziehen. Entgegen des gängigen Narrativs in vielen westlichen Medien zeigen diese sich beeindruckt von dem demokratischen Prozess, mit dem während der Tagungen Entscheidungen für Chinas Zukunft getroffen wurden.
Am Ende der jährlichen „Zwei Tagungen“, also die 2. Tagung des 14. Nationalen Volkskongress (NVK) und die 2. Tagung des Landeskomitees der Politischen Konsultativkonferenz des Chinesischen Volkes (PKKCV), waren sich die ausländischen Reporter einig, dass die Berichterstattung darüber ihnen die Möglichkeit gegeben hat, die chinesische Demokratie aus nächster Nähe zu beobachten, ohne dass die voreingenommene Sichtweise bestimmter westlicher Medien ihr Urteil verfälscht hat.
„Hierher zu kommen und sich selbst ein Bild zu machen, hilft sehr, denn man bekommt einen echten Eindruck davon, wie das chinesische politische System funktioniert“, beschrieb Ernest Miloi, der für den Botswana Guardian über internationale Beziehungen berichtet. Miloi, der schon seit 30 Jahren als Journalist tätig ist, sagte, dass er im Laufe seiner Karriere zwar viel über die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt aus lokaler Sicht geschrieben habe, dass er aber zum ersten Mal selbst in China gewesen sei, um über die „Zwei Tagungen“ zu berichten. Miloi betonte, dass der Zugang der Medien zu solchen Veranstaltungen sehr wichtig sei, da die Welt „so sehr an die Darstellung der westlichen Medien über China gewöhnt“ sei, die er jedoch für voreingenommen halte.
Fernando Capotondo, Reporter bei der nationalen argentinischen Nachrichtenagentur Telam, sagte, auch wenn er seit 2015 bereits zum dritten Mal über die NVK- und PKKCV-Sitzungen berichte, lerne er immer noch etwas Neues über das politische System Chinas, das sich sehr von dem Argentiniens unterscheide: „Ich denke, dass man in China mehr Demokratie hat als in den westlichen Ländern.“ Die Wähler in den westlichen Ländern müssten in vielen Fällen für jemanden stimmen, der sie nicht wirklich vertritt. Die NVK-Abgeordneten würden dagegen aus allen Schichten der Bevölkerung gewählt. „Es ist sehr wichtig, hier zu sein und diesen Unterschied zu sehen.“
Ali Abbas Ramay, ein pakistanischer Reporter, sagte, dass er vor der Berichterstattung über die Zwei Tagungen immer geglaubt habe, die Kommunistische Partei (KP) Chinas treffe alle Entscheidungen nach ihren eigenen Absichten. Durch seine Teilnahme an der Veranstaltung wurde ihm jedoch klar, dass alle Sektoren und politischen Parteien am Entscheidungsprozess beteiligt sind.
Die jährlichen „Zwei Tagungen“ sind seit langem ein Fenster zu Chinas einzigartigem System und finden stets große weltweite Beachtung. Offizielle Zahlen zeigen, dass etwa ein Drittel der 3.000 Reporter, die sich für die Berichterstattung über die diesjährigen Tagungen angemeldet haben, aus Hongkong, Macao, Taiwan und dem Ausland stammen, was in etwa dem Niveau der Vorjahre entspricht.
Freidder Alfonzo von der venezolanischen Nachrichtenagentur Correo del Orinoco sagte: „Die ‚Zwei Tagungen‘ haben uns dabei geholfen, die Pläne, Projekte und Vorschläge der Regierung für das kommende Jahr und die Ziele, die sie sich für die verschiedenen Sektoren setzt, besser zu verstehen.“ Diese Informationen seien für die Menschen in Venezuela und darüber hinaus aufgrund der umfassenden Zusammenarbeit zwischen den beiden Ländern sehr wichtig.
Nach einer Pressekonferenz, an der auch Chinas Außenminister Wang Yi teilnahm, sagte Mahdi Faraj Hamid, der für den irakischen Fernsehsender Rudaw arbeitet: „Alles ist schön und positiv, vor allem die Absichten Chinas.“ Er fügte hinzu, dass die Ansichten des Ministers die Haltung Chinas zu den anhaltenden Konflikten in der Welt verdeutlichen würden.