China verschärft die Aufsicht über halbgare Lebensmittel: Neue Regeln sollen die Sicherheit und Qualität von vorgekochten Gerichten gewährleisten. Die Reformen betreffen die eine Milliarden-Yuan-Branche und klären auch erstmals die Definition von halbfertigen Lebensmitteln.

Chinas Behörden haben die Aufsicht über die rasch expandierende Lebensmittelindustrie verschärft. Die Definitionen für vorgekochte Gerichte werden präzisiert und Regeln für die Verwendung von Zusatzstoffen in diesem Sektor eingeführt, um die Sicherheit der Lebensmittel zu gewährleisten.

Die Reformen, die unter der Leitung der staatlichen Behörde für Marktregulierung stehen, die die Produktqualität und die Verbraucherrechte überwacht, wurden in einem am Donnerstag von sechs Regierungsbehörden veröffentlichten Rundschreiben dargelegt. Brancheninsider sagten, die Vorschriften seien die ersten, die die Definition von halbfertigen Lebensmitteln klären und Sicherheits- und Qualitätsstandards für die mehrere Milliarden Yuan schwere Branche festlegen.

Laut der Nachrichtenagentur Xinhua gibt es in China mehr als 70.000 Unternehmen, die Lebensmittel herstellen, die zwar zubereitet, aber nicht vollständig gekocht oder verzehrfertig sind. Ihr Produktionswert lag im vergangenen Jahr bei über 500 Milliarden Yuan (64 MilliardenEuro) und dürfte in einigen Jahren die Marke von einer Billion Yuan überschreiten, hieß es.

Die neuen Vorschriften unterscheiden zwischen halbfertigen Lebensmitteln – auch bekannt als abgepackte Mahlzeiten – und anderen Lebensmitteln wie Instantnudeln, Tiefkühlknödeln und Salaten. Sie besagen, dass halbfertige Lebensmittel ein Gericht sein müssen, das nach einfachen Zubereitungen wie Erhitzen oder Kochen verzehrt werden kann.

Experten sagten, dass die Hersteller von Tiefkühlkost wie Knödeln und Hamburgern nicht mehr als Unternehmen für halbfertige Lebensmittel angesehen werden und nicht mehr in der Lage sein werden, die Vorschriften in ihrem eigenen Sektor zu ignorieren oder in den Genuss von Vorzugsbehandlungen zu kommen, die auf die Hersteller halbfertiger Lebensmittel zugeschnitten sind. Sie sagten, dass die Verallgemeinerung des Konzepts der halbfertigen Lebensmittel bisher zu regulatorischen Schwierigkeiten geführt habe.

In einer am Montag veröffentlichten Medienmitteilung erklärte ein nicht namentlich genannter Beamter der staatlichen Behörde für Marktregulierung, dass verzehrfertige Lebensmittel, die nicht erhitzt oder gekocht werden müssen, sowie kalte Gerichte wie Gemüse oder Obstsalat, die direkt verzehrt werden können, nicht als halbfertige Gerichte gelten.

Der Beamte sagte, dass halbfertige Lebensmittel ein aufstrebender Sektor seien, der die Landwirtschaft, die verarbeitende Industrie und den Dienstleistungssektor integriert und über eine ausgedehnte Lieferkette verfügt. „Er ist von großer Bedeutung für die Förderung der tiefen Verarbeitung von landwirtschaftlichen Produkten, die Umgestaltung der Lebensmittelindustrie, die Aufwertung der Verbraucher, das Unternehmertum und die Beschäftigung“, so der Beamte.

Das Rundschreiben ging auch auf die zunehmenden Bedenken hinsichtlich der Lebensmittelsicherheit in diesem Sektor ein, in dem minderwertige Rohstoffe und verbotene Lebensmittelzusatzstoffe nach der Verarbeitung schwerer zu erkennen sind. Der Erlass besagt, dass Konservierungsstoffe bei der Herstellung von halbfertigen Lebensmitteln verboten sind, die strengen Lagerungsbedingungen in Bezug auf Gefrieren, Kühlen und Sterilisieren unterliegen müssen. Die Verwendung von Zusatzstoffen muss streng kontrolliert werden, ebenso wie die Qualität der anderen Rohstoffe.