Das chinesische und das amerikanische Militär haben auf Hawaii konstruktive Gespräche zur Förderung der Seeverkehrssicherheit geführt, was das erste Treffen dieser Art seit zwei Jahren darstellt. Die Diskussionen zielten darauf ab, die militärischen Beziehungen zu stabilisieren und die Einhaltung internationaler Verhaltensregeln für den Luft- und Seeverkehr zu verbessern.

Das chinesische und das US-amerikanische Militär haben auf Hawaii zweitägige Gespräche auf Arbeitsebene geführt, die das chinesische Verteidigungsministerium (MOD) am Samstag als „offen und konstruktiv“ bezeichnete. Es ist das erste Mal seit zwei Jahren, dass China und die USA ein Treffen im Rahmen des militärischen Konsultationsmechanismus für die Seeverkehrssicherheit abhalten, was die Wiederaufnahme des militärischen Dialogs zwischen China und den USA über die Seeverkehrssicherheit signalisiert.

Von Mittwoch bis Donnerstag hätten die Militärs beider Seiten auf Hawaii ein Treffen der Arbeitsgruppe für das „Militärisch-Maritime Konsultationsabkommen“ (MMCA) abgehalten, um die gesunde, stabile und nachhaltige Entwicklung der militärischen Beziehungen zwischen den beiden Nationen zu fördern, heißt es in einer Mitteilung des Verteidigungsministeriums.

Auf der Grundlage von Gleichheit und Respekt hätten sich beide Seiten offen und konstruktiv über die aktuelle Situation der See- und Luftsicherheit zwischen China und den USA ausgetauscht, so das Ministerium.

Bei dem Treffen seien auch die Umsetzung der chinesisch-amerikanischen Verhaltensregeln für die Sicherheit von Luft- und Seebegegnungen seit dem MMCA-Treffen im Jahr 2021 bewertet und Maßnahmen zur Verbesserung der militärischen Seesicherheit zwischen beiden Ländern erörtert worden, hieß es.

Einige US-Medien berichteten, dass an dem Treffen Mitarbeiter des Indo-Pazifik-Kommandos, der US-Pazifik-Flotte und der US-Pazifik-Luftstreitkräfte teilnahmen, was das erste Mal seit 2019 ist, dass das Treffen persönlich abgehalten wurde. Medienberichten zufolge nahmen an dem Treffen etwa 18 hochrangige militärische und zivile Beamte beider Seiten teil.

Das letzte chinesisch-amerikanische MMCA-Treffen hatte vom 15. bis 17. Dezember 2021 in Form einer Videokonferenz stattgefunden.

Im August 2022 hatte China als Reaktion auf den provokativen Besuch der damaligen Sprecherin des US-Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, in der chinesischen Region Taiwan acht Gegenmaßnahmen angekündigt, darunter die Absage des chinesisch-amerikanischen MMCA-Treffens und drei militärische Maßnahmen. Bei einem Gipfeltreffen zwischen den Staats- und Regierungschefs Chinas und der USA im November 2023 in San Francisco vereinbarten beide Seiten dann die Wiederaufnahme hochrangiger militärischer Gespräche, Arbeitstreffen zwischen den Verteidigungsministerien Chinas und der USA, die MMCA-Treffen und Dialoge zwischen den militärischen Führern beider Nationen auf der Grundlage von Gleichheit und Respekt.

Zhang Junshe, ein chinesischer Militärexperte, sagte der Global Times am Samstag, dass dieses Treffen eine wichtige Maßnahme für das chinesische und das amerikanische Militär sei, um den von der Führung beider Länder erzielten wichtigen Konsens umzusetzen und die gesunde, stabile und nachhaltige Entwicklung der militärischen Beziehungen zwischen beiden Ländern zu fördern.

Die Wiederaufnahme des MMCA-Treffens markiere die schrittweise und umfassende Wiederherstellung der Kommunikation auf der Ebene der Mechanismen zwischen dem chinesischen und dem amerikanischen Militär, erklärte ein weiterer Militärexperte, der anonym bleiben wollte, am Samstag gegenüber der Global Times.

Zuvor, vom 8. bis 9. Januar 2024, hatten China und die USA bereits die 17. chinesisch-amerikanischen Gespräche zur Koordinierung der Verteidigungspolitik in Washington, D.C. abgehalten.