In Xi'an in der Provinz Shaanxi führten Ärzte jüngst erfolgreich eine Xenotransplantation durch, bei der eine genetisch modifizierte Schweineniere in einen hirntoten Menschen transplantiert wurde und bis jetzt gut funktioniert. Dies markiert einen weiteren Fortschritt im Bereich der Xenotransplantation und könnte potenziell dazu beitragen, den weltweiten Organmangel zu mindern.

Ärzte eines Krankenhauses in Xi'an führten am 25. März eine Xenotransplantation durch, bei der die Niere eines multigenetisch veränderten Schweins in einen hirntoten Menschen transplantiert wurde. Die Niere funktioniert auch 13 Tage später noch gut, wie die in Beijing erscheinende Zeitung „Science and Technology Daily“ am Montag berichtete.

Qin Weijun, Leiter der Urologie am Xijing-Krankenhaus der Medizinischen Universität der Luftwaffe in Xi'an in der nordwestchinesischen Provinz Shaanxi, sagte der Zeitung, dass sein Operationsteam die gen-editierte Schweineniere in den Körper des hirntoten Empfängers transplantiert habe. Am Sonntag habe die transplantierte Nierebereits 13 Tage lang im Körper des Empfängers gut funktioniert und normal Urin produziert, sagte Qin.

Laut der Zeitung ist dies ein weiterer Meilenstein auf dem Gebiet der Xenotransplantation für Qins Krankenhaus, nachdem es zuvor bereits die weltweit erste xenogenetische Lebertransplantation von einem multigen-editierten Schwein in einen hirntoten Empfänger durchgeführt hat.

Der Operationsplan sei von verschiedenen akademischen und ethischen Kommissionen erstellt und genehmigt und streng nach den relevanten nationalen Vorschriften durchgeführt worden. Medienberichten zufolge gab die Familie des Patienten ihr Einverständnis für die Forschung, um zum medizinischen Fortschritt beizutragen.

Mit den Fortschritten der Gen-Editierungstechnologie haben sich Schweine als Spender allmählich zu einem der bevorzugten Kandidaten für die Xenotransplantation beim Menschen entwickelt, da ihre Gewebestruktur, ihre physiologische Funktion und ihre Größe den menschlichen Organen ähneln und sie zudem mit dem Menschen entfernt verwandt sind, was dazu beitragen kann, Abstoßungsreaktionen zu vermeiden.

Die Genbearbeitung von Schweinezellen seimittlerweile eine relativ ausgereifte Technologie, und Schweine hätten eine hohe Reproduktionsfähigkeit und ließen sich daher leicht in großem Maßstab züchten. Diese Faktoren machten Schweine unter den derzeitigen technologischen Bedingungen zur besten Wahl für Xenotransplantationsspender, erklärte Qin.

In den letzten Jahren hat die Xenotransplantationsforschung mit der tiefgreifenden Entwicklung der Gen-Editierungstechnologie und der Immunologie bedeutende Fortschritte gemacht und könnte ein wirksames Mittel zur Lösung des Organmangels werden, blickte Qin optimistisch in die Zukunft.